Dieses Kleinod gilt es vor dem Zerfall zu retten: Das Kirchlein aus dem 17. Jahrhundert wird vom Hausschwamm und Holzwurm angeknabbert. Bei der Hauptversammlung des Fördervereins wurde nun über Lösungen debattiert. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: Gnadentalkapelle weiterhin Sorgenkind / Hausschwammbefall wird zuerst bekämpft

Die Gnadentalkapelle bleibt weiterhin ein großes "Sorgenkind": Nicht nur, dass die Schäden an dem Kleinod im Gnadental 2016 als größer diagnostiziert wurden, als angenommen, auch muss die Bekämpfung des Holzwurmes verschoben werden, denn im Gotteshaus wurde der Hausschwamm festgestellt.

Donaueschingen-Neudingen. War es zunächst das Grundwasser, das der Kapelle am Quellhang sehr stark zusetzte, so kam neben dem Holzwurm im vergangenen Jahr auch noch der Hausschwamm dazu. "Eigentlich der betriebswirtschaftliche Totalschaden, welcher auch den Gemeinderat mitten in den Haushaltsberatungen im vergangenen Jahr auf dem falschen Fuß erwischte", sagte der Vorsitzende des Fördervereins Klaus Münzer im Rahmen der Generalversammlung des Fördervereins am Samstagabend. "Doch wenigstens kam der Gemeinderat seiner Verpflichtung nach und stellte für 2018 300 000 Euro in den Haushaltsplan ein."

Eigentlich sah es so aus, als verliefe alles nach Plan für das kleine Gotteshaus, das 1619 erbaut wurde: Nachdem mit einer Drainage der Feuchtigkeit im Fundament entgegengewirkt wurde, wollte man 2016 mit einer Begasung dem Holzwurm, der sich durch Gestühl und Altäre frisst, zu Leibe rücken. Doch dann wurde eher zufällig bei einer Begehung in 2016 der Hausschwamm im Gebälk der Kapelle festgestellt. Das bedeutet, der komplette Dachstuhl muss abgetragen werden, und es gilt zu prüfen, inwieweit die Mauerkrone in Mitleidenschaft gezogen wurde.

So lagen im abgelaufenen Jahr alle Sanierungsmaßnahmen des 46 Mitglieder zählenden Fördervereins erstmal auf Eis. Nun gilt es abzuwarten, bis der holzzerstörende Pilz beseitigt ist, im Anschluss soll die Begasung stattfinden, um dann dem Holzwurm den Garaus zu machen. Doch all dies wird sich bis in das Jahr 2018 hinziehen, nicht zuletzt durch die erst in 2018 bereitgestellten finanziellen Mittel des Gemeinderats. Glücklicherweise hat der Förderverein für die Begasung die Gelder bereits einsammeln können.

In Absprache mit der Stadt Donaueschingen, der Erzdiözese Freiburg und dem Landesamt für Denkmalpflege werden dann nach und nach weitere Restaurationsarbeiten durch Fachleute vorgenommen werden. Es muss dringend dem Zerfall der wertvollen Gebäudeteile und des Inventars entgegengewirkt werden. "Aber es wird eine Sanierung, die auf Jahre ausgelegt ist, und einen langen Atem des Fördervereins notwendig macht", betont Fördervereins-Vorsitzender Klaus Münzer: Denn auch nachdem die Sanierungsmaßnahmen angelaufen oder teilweise abgeschlossen sind, wird dem Förderverein nicht langweilig werden: Ist der Holzwurm beseitigt, müssen die durchgebrochenen Holzbohlen erneuert werden, und die Altäre müssen saniert sowie der Gestühlboden restauriert werden.

Dennoch kann auch in diesem Jahr am 26. Juli der Annatag, an dem das Kirchlein im Mittelpunkt steht, durchgeführt werden. An diesem Wallfahrtstag pilgern Gläubige aus der Region ins Gnadental und gedenken der heiligen Anna, der Mutter von Maria. "Durch die Sanierung soll die Kapelle als Kulturgut für nachfolgende Generationen erhalten werden", bekräftige Münzer zum Ende der Versammlung.