Gästemagnet bleibt die Donauquelle, erst recht nach ihrer Sanierung. Foto: J. Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Tourismus: Knapp 220 000 Übernachtungen im Jahr 2016 / Jugendherberge auf Agenda der Verwaltung

Donaueschingen. Der Tourismus-Bereich der Stadt befindet sich in einem kontinuierlichen Entwicklungsprozess, der bei den Übernachtungszahlen auf einem sehr hohen Niveau stagniert. Die wegen der Umbauarbeiten bevorstehende dreimonatige Schließung des Öschberghofes im Sommer wird kurzfristig zu einem Rückgang führen.

In seinem Jahresbericht skizzierte Sachgebietsleiter Andreas Haller eine positive Entwicklung in nahezu allen Bereichen, die sich exemplarisch im Bereich der 60 Prozent höheren Besucherresonanz auf die Erlebnisführungen und dem unerwartet hohen Interesse an den Donauquellführungen ausdrückt.

Steigender Bedeutung erfreut sich auch die Werbung, die im Bereich Social-Media weiter ausgebaut wird. Eine neue Website, ein neues Logo, neue Flyer und Imagekampagnen tragen zur Außenwirkung der Stadt bei.

Infrastrukturell stärken die Planung und Umsetzung des Nahverkehrskonzeptes und die Umgestaltung des Donauzusammenflusses zu einem Auenpark die Aufenthaltsqualität und heben die Funktion des Tourismus hervor. Die Entwicklungen auf den Gebieten des Wander- und Radtourismus sind unübersehbar und beflügeln das Image der Stadt als touristische Attraktion. Gästeführerin Martina Wiemer (SPD) bezeichnete die von der Verwaltung offerierte Möglichkeit, kostenlos an Fortbildungen teilzunehmen, als einzigartige Geste im weiten Umkreis. Sie regte an, in Zukunft die Öffnungszeiten des Tourismusamtes zu optimieren und die Öffnungszeiten auf das Wochenende mit Beginn der Osterferien und nicht wie bisher ab Mai auszuweiten.

Alexandra Riedmaier (GUB) bedauerte das unstrukturierte Angebot für Familien, Jugendliche und Kinder. Dem widersprach Konrad Hall (CDU), der appellierte, die vom Gemeinderat beschlossenen Ziele im Tourismuskonzept zu verfolgen und sich dabei nicht zu verzetteln. Nico Reith (FDP/FW) schlug vor, auf dem Konversionsareal eine Jugendherberge als Unterkunftsmöglichkeit für Familien unterzubringen. "Es gibt bereits vielversprechende Anstrengungen, eine Jugendherberge in die Stadt zu bekommen", ergänzte Oberbürgermeister Erik Pauly.

"Wir sind im Tourismus praktisch auf allen Gebieten erfolgreich. Doch die Deutsche Bahn als Partner lässt uns ziemlich im Stich", forderte Michael Blaurock, die seit Jahresbeginn deutlich reduzierten Schalteröffnungszeiten wieder zurückzunehmen. Mit der Bahn ist man in Kontakt, zumal der Zeitschriftenkiosk auf dem Bahnhofsareal sich vor Anfragen der Zugreisenden bezüglich Fahrplänen und Tickets kaum mehr retten kann.

Im Jahr 2016 registrierte die Donaustadt 219 515 Übernachtungen, darunter rund 80 Prozent aus Deutschland und 20 Prozent aus dem Ausland, insbesondere aus der Schweiz, China, den Niederlanden und Frankreich. Die Aufenthaltsdauer der insgesamt 83 750 Urlauber betrug durchschnittlich 2,6 Tage.