Besuch zu 20 Jahre Städtepartnerschaft mit Kaminoyama  /  Festakt findet hier im September statt

Donaueschingen/Kaminoyama (jak). Zweifler gab es am Anfang einige. Was soll Donaueschingen mit einer Partnerstadt, die rund 9000 Kilometer von Donaueschingen entfernt liegt? Wie soll bei dieser Distanz so eine enge Beziehung entstehen wie mit dem französischen Saverne oder dem ungarischen Vac? Mittlerweile besteht die jüngste Städtepartnerschaft von Donaueschingen seit 20 Jahren.

Während in Donaueschingen das Jubiläum erst im September gefeiert wird, fand in Japan bereits der Festakt statt. Mit dabei waren Oberbürgermeister Erik Pauly – der gleichzeitig seinen Antrittsbesuch in der Partnerstadt macht –, die SPD-Stadträtin Sigrid Zwetschke und der GUB-Stadtrat Philipp Janosch. Drei Tag Kaminoyama in offizieller Funktion und dann noch zwei Tage Tokio standen für die drei Donaueschinger auf dem Reiseplan.

Besonders beeindruckt hat die drei Reisenden die Ankunft. "Am Rathaus haben uns 300 Mitarbeiter erwartet, die uns mit deutschen Fähnchen begrüßt haben", sagt Pauly. Ein Vorgeschmack auf die "tolle und herzliche Betreuung", die die Drei in Japan erfahren haben. "Die Meßlatte für unser Programm hängt sehr hoch", so der OB. Obwohl in Japan sehr viel Wert auf Formalien gelegt werde, sei das Herzblut, mit der die Partnerschaft in Kaminoyama gelebt wird. "Es gibt eine großes Interesse an Deutschland und natürlich auch an Donaueschingen", so Pauly.

Zwei Stunden und keine Minute länger – Punkt 19 Uhr fand der Einzug mit Trompeten zum Festakt statt, und keine Sekunde früher durfte der Raum betreten werden. "Pünktlichkeit ist extrem wichtig. Wenn man sich nur um eine Minute verspäten würde, würden die Japaner schon denken, dass ein Unglück passiert ist", erklärt der OB. Doch anstatt im Saal Platz zu nehmen, standen für die Donaueschinger auf der Bühne Stühle bereit. "Es war alles formal und sehr straff organisiert", blickt Pauly zurück. Punkt 21 Uhr war das Programm zu Ende, und die Besucher wurden hinausgeführt, Sigrid Zwetschke sogar ohne ihre Handtasche. "Ich durfte nicht mehr in den Saal. Meine Sachen wurden mir gebracht."

Natürlich darf ein Besuch im Museum über den japanischen Dichter Mokichi Saito, der 1924 die Donauquelle besucht hat, nicht fehlen. Schließlich ist er der Grund, dass es die Partnerschaft überhaupt gibt. Auf einer großen Karte waren die Gedenkstätten für den Dichter verzeichnet. Überall in Japan sind sie zu finden, und dann gibt es noch eine außerhalb des Landes – in Donaueschingen. Große Sorge herrschte in der Partnerstadt, weil die Austauschschüler berichteten, dass der Gedenkstein nicht zu finden war. "Wir konnten sie aber beruhigen, denn nach der Sanierung der Donauquelle wird der Stein auch wieder an seinem Platz sein."

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Partnerschaft wurde in Kaminoyama eine Donaueschingen-Straße eingeweiht. Feierlich wurde das Schild enthüllt und alles vom japanischen Fernsehen dokumentiert. Sowieso war das Interesse an den drei Donaueschingen groß. "Wir wurden ständig gefragt, ob man mit uns ein Foto machen kann", erinnert sich Sigrid Zwetschke. Und das ist nur eine von vielen Erinnerungen.