Auf 53 Seiten listet der Donaueschinger Rektor zahlreiche Missstände auf. Auch das Essen entspricht nicht den Erwartungen. (Symbolfoto) Foto: dpa

Bestandsaufnahme zur baulichen Situation ein einziger Mängelkatalog. Rektor bemängelt nicht nur Mensa-Essen .

Donaueschingen - Dunkle und enge Gänge, abgelegene Klassenzimmer, muffelige Toiletten und ein nicht schallisolierter Musiksaal – Donaueschingens Realschule ist alles andere als einladend und eine Stätte zeitgemäßer Pädagogik. Dem Gemeinderat liegt für die Sitzung am kommenden Dienstag nun eine Bestandsaufnahme von Realschuldirektor Gerhard Lauffer vor, die keine anderen Rückschlüsse zulässt.

Lauffer, der in seiner Bewertung auch unmissverständlich von der Gefahr einer Abwanderung von Schülern in andere Städte spricht, blickt deshalb auch besorgt auf das Konkurrenzfeld im Umfeld. Auf 53 Seiten listet der Donaueschinger Rektor zahlreiche Missstände auf, darunter auch die der Turnhallen mit teilweise defekten Sanitäranlagen und veralteter Deckenheizung. Insgesamt herrsche bauartbedingt im Schulgebäude ein hoher Lärmpegel, manche WC-Türen ließen sich nur entgegen der allgemein üblichen Weise in die Gänge hinein öffnen, die Beleuchtung sei unzureichend. Undichte Fenster, Wasserschäden durch eine undichte Dachkonstruktion und bislang mangelnde Kooperation seitens des Mensabetreiber seien ebenso unzumutbare Zustände. Weil gerade Essen ausgeliefert wurden, die nicht den Erwartungen entsprachen, sei nach 20 Essen anfangs täglich der Bedarf heute deutlich gesunken. Grund seien etwa roh ausgelieferte Hähnchenschenkel oder nicht durchgegarter Reis. Die Einrichtung eines Kiosk für die Pausenzeiten sei deshalb unumgänglich gewesen. Der derzeitig Betreiber habe zudem signalisiert, erst ab einer Ausgabe von 80 Essen tätig zu werden, um Veränderungen einzuführen.

Unhaltbar sei auch das Angebot an Parkplätzen für die Lehrerkollegen. Über 60 Lehrkräfte würden heute kein ausreichendes Platzangebot vorfinden. Besonders deutlich aber werde der Missstand in der Eingangssituation. Für 200 Schüler müsste diese eine Durchgangsbreite von 2,4 Metern haben. Gegeben wären aber hier zweimal 1,5 Meter, was bei 912 Schülern nicht haltbar sei.

Die Stadt Donaueschingen hat indes die Kosten einer Sanierung der Bausubstanz mit 12,23 Millionen Euro beziffert, die eines Neubaus bei gleichem Raumangebot mit 19,6 Millionen Euro. Aus pädagogischer Sicht aber ergibt sich ein Bedarf an zusätzlichen Flächen in der Größenordnung von 2000 Qudratmetern.

Von diesen Vorgaben ausgehend rechnet man seitens der Stadt durch zusätzliche An- und Umbauten mit einem Kostenvolumen einer Sanierung am heutigen Standort in Höhe von 17 Millionen Euro. Ein Neubau, der diese Wünsche berücksichtigen würde, wird mit 25,3Millionen Euro kalkuliert.