Victor Mans Berliner Galerist Alexander Schröder mit dem Werk "Self-Portrait" des Künstlers – dieser will sich nicht ablichten lassen, denn seine Werke sollen für sich selbst sprechen. Foto: Simon Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Fürstenberg Zeitgenössisch zeigt bis Ende Oktober Arbeiten des Malers Victor Man

Ein faszinierend surrealer Kosmos: Fürstenberg Zeitgenössisch zeigt in Donaueschingen Arbeiten des Malers Victor Man.

Donaueschingen. Keine Fotos bitte – und schon gar keine Interviews: Die Vorgaben der Veranstalter, des Erbprinzenpaars Jeannette und Christian zu Fürstenberg, und des Kurators Moritz Wesseler sind durchaus deutlich. Der rumänische Maler Victor Man gibt also öffentlich kaum etwas über sich preis. Das ist sicherlich auch eine Methode, um Öffentlichkeit zu erzeugen.

Aber im Falle von Victor Man, dessen Malereien aktuell bei Fürstenberg Zeitgenössisch in Donaueschingen zu sehen sind, kann man davon ausgehen, dass dieses Gebaren weder mit einer kalkulierten Marketingstrategie noch mit Starallüren zu tun hat. Der Künstler ist einfach äußerst zurückhaltend. Er verweist im kurzen und freundlichen privaten Dreiergespräch mit seinem Galeristen Alexander Schröder von der Berliner Galerie Neu auf seine Bilder, die für sich selber sprechen würden.

Arbeiten unnahbar und geheimnisvoll

Recht hat er, der Künstler. Denn letztlich sind es nach einer Ausstellungseröffnung ja nur die Bilder, mit denen das Publikum im Laufe einer Ausstellung in Dialog treten kann. In Donaueschingen waren es aber selbst bei der Vernissage ausschließlich die Bilder.

So publikumsscheu und zurückhaltend der 1974 im rumänischen Cluj geborene Künstler ist, so unnahbar und geheimnisvoll wirken seine Arbeiten vorerst. Und geben dennoch – wenn man sich durch die dunklen wie gleichsam lasierenden Farbschichten durchgesehen hat, einiges über den Künstler preis.

Wie etwa die beiden "Self Portraits at Father’s Death" und "Self with Father". Auch die beiden Zeichnungen nach einem Raffael-Selbstportrait von Mans Großvater und Man selbst als Kind verweisen auf die Künstlerbiografie.

Victor Mans Malereien sind voller Gegensätze und Widersprüche und zugleich seltsam plausibler Verschmelzungen, denen ihr symbolischer und allegorischer Charakter gemein ist. "Ihr Gehalt aber entzieht sich einer eindeutigen Entzifferbarkeit und fordert vielmehr zu einer sehenden Untersuchung der Zyklen des Werdens und Vergehens auf, die sich thematisch durch die Arbeiten ziehen", so der Kurator Moritz Wesseler vom Kölner Kunstverein.

Dabei geht es nicht nur um Mans Künstlerbiografie. Die Arbeiten zeigen trotz aller Persönlichkeit sowohl das Bild als auch die künstlerische Arbeit als Projektionsfläche und Orientierungsfeld für den Betrachter. Von vollkommener Aufgehobenheit bis zur Einsamkeit, von der frühen Kindheit bis zur Sterblichkeit reichen die unterschiedlichen Stationen zwischen Gegenwärtigkeit und Erinnerung. Sie binden die Motive in einen symbolischen Kosmos ein.

Die aus der Zeit gefallenen Figuren, die Man altmeisterlich malt und zugleich zeitgenössisch behandelt, lassen sich nicht eindeutig als Porträts, nicht als Stillleben und nicht als Erzählungen auflösen. Sie sind ein poetischer und surrealer Blick über eine unsichtbare Schwelle, hinter der sich ein eigener Wirkrahmen entwickelt, der entschlüsselt werden will.

Die Technik ist von den Surrealisten bekannt, die unterschiedlichste Gegenstände auf der Bildebene zusammenprallen ließen, um in der Dialektik eine neue Wirklichkeit zu schaffen.

Zeitreisender in die Kunstgeschichte

Victor Man, der schweigsame Zeitreisende, geht noch weiter zurück in der Kunstgeschichte, die er nicht einfach nur zitiert, sondern mit der er sich zu verbinden scheint.

Umso mehr wirkt der Maler – falls man ihn doch einmal zu Gesicht bekommt – und auch selbst in seinen Porträts aus der Zeit gefallen zu sein. "Geschichte ist ein Albtraum, aus dem ich aufzuwachen versuche", zitierte er James Joyce bei der Bekanntgabe seiner Ernennung zum Deutsche-Bank-Künstler des Jahres 2014. Als junger Mann habe er den Sturz der Systeme erlebt.

Mit seiner Bilderwelt baut sich der in Berlin und Cluj lebende Künstler nun einen gespenstischen, kryptischen Kosmos vieler Möglichkeiten auf, in dem es letztlich nur eine Konstante gibt: die Kraft der so oft totgesagten Malerei.

Die Ausstellung Victor Man läuft bei Fürstenberg Zeitgenössisch, Donaueschingen, Am Karlsplatz 7, bis 29. Oktober. Die Öffnungszeiten der Ausstellung: Dienstag bis Samstag 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr, sonn- und feiertags 10 bis 17 Uhr.

Ein faszinierend surrealer Kosmos: Fürstenberg Zeitgenössisch zeigt in Donaueschingen Arbeiten des Malers Victor Man

Keine Fotos bitte – und schon gar keine Interviews: Die Vorgaben der Veranstalter, des Erbprinzenpaars Jeannette und Christian zu Fürstenberg, und des Kurators Moritz Wesseler sind durchaus deutlich. Der rumänische Maler Victor Man gibt also öffentlich kaum etwas über sich preis. Das ist sicherlich auch eine Methode, um Öffentlichkeit zu erzeugen.

Aber im Falle von Victor Man, dessen Malereien aktuell bei Fürstenberg Zeitgenössisch in Donaueschingen zu sehen sind, kann man davon ausgehen, dass dieses Gebaren weder mit einer kalkulierten Marketingstrategie noch mit Starallüren zu tun hat. Der Künstler ist einfach äußerst zurückhaltend. Er verweist im kurzen und freundlichen privaten Dreiergespräch mit seinem Galeristen Alexander Schröder von der Berliner Galerie Neu auf seine Bilder, die für sich selber sprechen würden.

Recht hat er, der Künstler. Denn letztlich sind es nach einer Ausstellungseröffnung ja nur die Bilder, mit denen das Publikum im Laufe einer Ausstellung in Dialog treten kann. In Donaueschingen waren es aber selbst bei der Vernissage ausschließlich die Bilder.

So publikumsscheu und zurückhaltend der 1974 im rumänischen Cluj geborene Künstler ist, so unnahbar und geheimnisvoll wirken seine Arbeiten vorerst. Und geben dennoch – wenn man sich durch die dunklen wie gleichsam lasierenden Farbschichten durchgesehen hat, einiges über den Künstler preis.

Wie etwa die beiden "Self Portraits at Father’s Death" und "Self with Father". Auch die beiden Zeichnungen nach einem Raffael-Selbstportrait von Mans Großvater und Man selbst als Kind verweisen auf die Künstlerbiografie.

Victor Mans Malereien sind voller Gegensätze und Widersprüche und zugleich seltsam plausibler Verschmelzungen, denen ihr symbolischer und allegorischer Charakter gemein ist. "Ihr Gehalt aber entzieht sich einer eindeutigen Entzifferbarkeit und fordert vielmehr zu einer sehenden Untersuchung der Zyklen des Werdens und Vergehens auf, die sich thematisch durch die Arbeiten ziehen", so der Kurator Moritz Wesseler vom Kölner Kunstverein.

Dabei geht es nicht nur um Mans Künstlerbiografie. Die Arbeiten zeigen trotz aller Persönlichkeit sowohl das Bild als auch die künstlerische Arbeit als Projektionsfläche und Orientierungsfeld für den Betrachter. Von vollkommener Aufgehobenheit bis zur Einsamkeit, von der frühen Kindheit bis zur Sterblichkeit reichen die unterschiedlichen Stationen zwischen Gegenwärtigkeit und Erinnerung. Sie binden die Motive in einen symbolischen Kosmos ein.

Die aus der Zeit gefallenen Figuren, die Man altmeisterlich malt und zugleich zeitgenössisch behandelt, lassen sich nicht eindeutig als Porträts, nicht als Stillleben und nicht als Erzählungen auflösen. Sie sind ein poetischer und surrealer Blick über eine unsichtbare Schwelle, hinter der sich ein eigener Wirkrahmen entwickelt, der entschlüsselt werden will.

Die Technik ist von den Surrealisten bekannt, die unterschiedlichste Gegenstände auf der Bildebene zusammenprallen ließen, um in der Dialektik eine neue Wirklichkeit zu schaffen.

Victor Man, der schweigsame Zeitreisende, geht noch weiter zurück in der Kunstgeschichte, die er nicht einfach nur zitiert, sondern mit der er sich zu verbinden scheint.

Umso mehr wirkt der Maler – falls man ihn doch einmal zu Gesicht bekommt – und auch selbst in seinen Porträts aus der Zeit gefallen zu sein. "Geschichte ist ein Albtraum, aus dem ich aufzuwachen versuche", zitierte er James Joyce bei der Bekanntgabe seiner Ernennung zum Deutsche-Bank-Künstler des Jahres 2014. Als junger Mann habe er den Sturz der Systeme erlebt.

Mit seiner Bilderwelt baut sich der in Berlin und Cluj lebende Künstler nun einen gespenstischen, kryptischen Kosmos vieler Möglichkeiten auf, in dem es letztlich nur eine Konstante gibt: die Kraft der so oft totgesagten Malerei.

"annex">Die Ausstellung Victor Man läuft bei Fürstenberg Zeitgenössisch, Donaueschingen, Am Karlsplatz 7, bis 29. Oktober. Die Öffnungszeiten der Ausstellung: Dienstag bis Samstag 10 bis 13 und 14 bis 17 Uhr. Sonn- und Feiertage 10 bis 17 Uhr.

"annex"/> Hinweis auf Bilder zum Artikel: Bild 1 : vkx_08_kunst__DSC_0590-17503.jpg BU 1 : Victor Mans Berliner Galerist Alexander Schröder mit dem Werk "Self-Portrait" des Künstlers – dieser will sich nicht ablichten lassen, denn seine Werke sollen für sich selbst sprechen. Bilder: Stefan Simon Bild 2 : vkx_08_kunst__DSC_0584-17503.jpg BU 2 : Altmeisterlich gemalt und wie aus der Zeit gefallen: Poetisch und surreal zugleich wirken Victor Mans Werke wie hier "Early Paradise".