Mädchen und Jungen der Viktor-von-Scheffel-Schule machen sich vor den Trainingseinheiten locker. Foto: Baltzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Lehrer halten an Bundesjugendspielen fest / "Jedes Kind hat Stärken und Schwächen"

Von Reiner Baltzer

Blumberg. Unbenommen der Diskussionen über eine Abschaffung der Bundesjugendspiele, die nächstes Jahr im 65. Jahr veranstaltet werden, bereiten sich die Schülerinnen und Schüler der Blumberger Schulen intensiv auf die Sommerbundesjugendspiele vor.

Das Unterrichtsfach Sport wird sowohl an der Werkrealschule wie auch an der Realschule als wertvoller Bestandteil des Unterrichts gesehen. Seit es möglich ist, im Freien zu trainieren, werden die Sportanlagen im Werner-Gerber-Stadion vermehrt durch die Kinder und Jugendlichen der Schulen zusammen mit ihren Sportlehrerinnen und Sportlehrern genutzt. Schwerpunktmäßig werden die einzelnen Laufdisziplinen, der Weit- und Hochsprung, das Werfen und das Kugelstoßen intensiv trainiert.

Sportlehrer haltenAbschaffung derSpiele für falsch

Die Sportlehrer wissen, was sie ihren Schützlingen zutrauen dürfen. Die Blumberger Lehrkräfte haben sich in den letzten Tagen auch mit einer Online-Petition, von der Konstanzer Stadträtin und Mutter Christine Finke lanciert, beschäftigt. Die Stadträtin fordert die Abschaffung der Bundesjugendspiele in ihrer aktuellen Form. Es gehe ihr vor allem um die schriftliche Bestätigungen von Siegen oder Niederlagen. Die nett gemeinten Teilnehmerurkunden seien eigentlich nur die schriftlichen Bestätigungen des Versagens und das sei für die Kinder eine bittere Angelegenheit, die sie nur schwer verkraften können, so Finke. Aber sollte man deshalb die Bundesjugendspiele gleich ganz abschaffen, fragte sich unsere Berichterstatterin.

Natürlich gebe es einige Mängel in der Auswahl der Disziplinen. Auch die Überreichung der Sieger- und Teilnehmerurkunden vor versammelter Mannschaft könnte eventuell infrage gestellt werden. Aber diesen sportlichen Wettbewerb ganz abzuschaffen, wäre sicherlich falsch.

Diese Ansicht vertreten durchweg auch alle Sportlehrerinnen und Sportlehrer der Blumberger Schulen. Gerhard Frank, Leiter der Fachschaft Sport an der Realschule, sieht das Unterrichtsfach Sport als ein Fach wie jedes andere an. Dabei werden gute und nicht so gute Leistungen erzielt, die benotet werden. Dazu gehören auch die Leistungen bei den Bundesjugendspielen. "Jede Schülerin, jeder Schüler zeigt in den einzelnen Fächern Stärken und Schwächen. Auch bei den Bundesjugendspielen, die einen guten Ausgleich zu den anderen Fächern bilden", so der Pädagoge. "Wir haben uns Gedanken darüber gemacht, ob wir einen Spieletag anbieten sollen, aber damit wäre das Probelem sicher nicht gelöst", ergänzte Frank.

"Wir versuchen auch bei den Schülern mit schwachen Leistungen im Sport ihre Möglichkeiten in diesem Fach auszuloten, weisen sie aber auch auf ihre Schwächen hin", sagt Sportlehrerin Cilly Nakowitsch-Scherer von der Realschule. Auch bei den Bundesjugendspielen sei die Teilnahme wichtig. In den Augen des Leiters der Viktor-von-Scheffelschule, Sven Schuh, und für Sportlehrer Michael Langenfeld verkraften die Kinder durchaus eine Teilnahme- und Bewertungspflicht an den Bundesjugendspielen.

Auch im Sport müsse es wie in den anderen Fächern auch einen Leistungsnachweis geben. In diesen tagen es so oft wie möglich auf den Sportplatz, um die Kinder und Jugendlichen intensiv auf die Bundesjugendspiele kurz vor den Sommerferien vorzubereiten.

Bundesjugendspiele feiern 2016 ihr 65-jähriges Bestehen. Die Blumberger Schulen, vor allem Realschule und Werkrealschule, sind von Anfang an dabei. In jedem Jahr sind fast alle Schülerinnen und Schüler dabei. Die Sportlehrer plädieren für die Beibehaltung der Wettkämpfe und deren Bewertung.