Ortsvorsteher Gerhard Feucht atmet durch: Die lange Vorbereitungszeit geht zu Ende. Am Wochenende lädt Pfohren zu einem Mittelalterspektakel an der Entenburg. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Entenburg ist Zentrum eines Mittelalterfestes / Auftakt ist am Freitagabend

Eine spannende Zeit, die nicht jedem Ortsvorsteher gegönnt ist, liegt hinter Gerhard Feucht.

Donaueschingen-Pfohren. In den vergangenen zwei Jahren drehte sich nicht alles, aber vieles um die erste urkundliche Erwähnung des ersten Ortes an der jungen Donau im Jahr 817. Gemeinsam mit der Ortsverwaltung, seinen Ratskollegen und jeder Menge engagierter Pfohrener stellte er sich der Herausforderung, ein 1200-Jahr-Fest zu organisieren.

Eine zentrale Frage zu Beginn lautete "Was tun im stattlichen Alter von 1200 Jahren?". Im zweitgrößten Ortsteil von Donaueschingen ratterten die Ideen und so nach und nach kristallisierte sich der Wunsch heraus, das Jubiläum mittelalterlich zu gestalten. Feucht machte sich für diese Idee auch deshalb stark, weil sich ein derartiger Geburtstag eines Ortes aus der Vielfalt der Sommerfeste hervorheben sollte. Da er seine Pfohrener kennt, war er sich von Beginn an der Unterstützung der Bevölkerung sicher. Nahezu alle örtlichen Vereine sicherten ihre Mitwirkung zu. Zudem setzte sich der Pfohrener Hobbyhistoriker Ernst Zimmermann von Anfang an dafür ein, die Geschichte detailliert zu analysieren.

Doch seit der Erstellung der letzten Chronik ist nicht viel Zeit vergangen. Und so konzentrierte sich Zimmermann als Sprecher einer Gruppe auf die Recherche der Bedeutung aller Pfohrener Straßennamen und diverser Gewanne. Das Ergebnis ist ein Buch mit bleibendem Wert.

Gemeinsam mit seinen Ratskollegen und mit Hinweisen aus der Bevölkerung ging derweil Gerhard Feucht auf die Suche nach historischen Gruppen, ehemaligen Handwerkern und vielem mehr aus der damaligen Zeit. Er stellt fest: "Heute weiß ich, dass es eine regelrechte mittelalterliche Szene gibt. Jede Gruppe hat ihre eigene Homepage und mediale Aufbereitungsform." Und weiter: "In Pfohren beschränken wir die chronologische Darstellung der vergangenen 1200 Jahre auf einen szenisch zusammengestellten Film, den Ralf Schneckenburger mit örtlichen Hobbyschauspielern inszeniert und gedreht hat. Das filmische Ergebnis kann auf einem USB-Stick von jedermann erworben werden."

Ein besonderer Akt sei der Entwurf eines eigenen Logos gewesen, weist Feucht mit Blick auf das Jubiläumswochenende um die historische Entenburg hin. Ab huete, Freitag, bis Sonntag, 2. Juli, kampieren mittelalterliche Gruppen, Gaukler und Spielleute in unmittelbarer Nähe zur Donau. Die Bevölkerung profitiert an allen Tagen dank eines abwechslungsreichen Programms vom mittelalterlichen Spektakel und Lagerleben unter der Entenburg. Auftakt ist am Freitag um 18 Uhr mit dem täglichen Umzug der Lagerteilnehmer. Eine Stunde später findet der Bieranstich mit Oberbürgermeister und Schirmherr Erik Pauly statt.

Erstes Mittelalterspektakel ist um 22 Uhr ein Feuerkampf. Zudem sorgen die Stettemer Musikanten und die einheimische Jugendkapelle für Stimmung. Am Samstag ist ab 13 Uhr der Besuch des Lagers möglich. Es folgen auf einer der beiden Festbühnen Auftritte der Spielleute, eine keltische Modenschau oder am Abend eine Feuershow. Die Mittelalterrocker von "Metusa" lassen es bis nach Mitternacht krachen. Schwertkämpfe, Tänze und Walking-Acts prägen auch den Sonntag, der gegen 18 Uhr endet. Die Ortvereine bieten Verpflegungsmöglichkeiten im mittelalterlichen Ambiente an. Eintrittspreise: Freitag drei Euro, Samstag fünf Euro, Sonntag fünf Euro, Wochenendticket zehn Euro. Kinder bis 14 Jahre frei.

Die Gemeinde Pfohren feiert zwischen dem 30. Juni und 2. Juli ihren 1200. Geburtstag mit einem mittelalterlichen Fest auf den Festplatz rund um die historische Entenburg. Es gibt ein reichhaltiges Verpflegungsangebot und jede Menge spektakulärer Aufführungen und Shows mittelalterlicher Gruppen. Die örtlichen Vereine und ein Konzert der Mittelalterband "Metusa" am Samstagabend runden das Programm ab.