Dieter Münzer und Franz Reifsteck berichteten überdie Situation im Altenheim St. Michael. Foto: W. Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

St. Michael greift auf Zeitarbeiter zurück

Donaueschingen (wm). Das Altenheim St. Michael betreut 300 alte Menschen im Wohn- und Pflegebereich und im betreuten Wohnen im Haus am Irmapark, berichtete der Vorsitzende des Vereins Altenheim St. Michael, Franz Reifsteck in der jüngsten Mitgliederversammlung. In sieben Sitzungen hatte sich der Vorstand vor allem mit Haushaltsplänen und der Personalentwicklung zu beschäftigen.

Die Personalkosten sind um sechs Prozent gestiegen, der Pflegesatz nur um 3,4 Prozent. Bei Ausfall von Pflegekräften wurde Ersatz bei Zeitarbeitsfirmen gesucht. Dies verursachte zwar zusätzliche Kosten, habe aber ermöglicht, den hohen Qualitätsstandard zu erhalten. Man beschäftige 80 Prozent Pflegefachkräfte, gesetzlich vorgeschrieben seien 70 Prozent. Der Verein erziele Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Die Verwaltungskosten seien minimal. Unter anderem wurde ein Blockheizkraftwerk finanziert.

Heimleiter Dieter Münzer stellte ein Arbeitszeitmodell vor. Die Pflegekräfte arbeiten künftig bis 21 Uhr. Eingeführt wurde ein Speiseverteilungssystem, und die Rufanlage modernisiert. Dadurch ist es möglich, den Aufenthaltsort von Bewohnern außerhalb des Heims festzustellen und aufwändige Suchaktionen zu vermeiden. Auch Münzer beklagte, dass Kosten schneller steigen als Pflegesätze. Nachdem das Haus in die Jahre gekommen ist, stehen Sanierungsmaßnahmen an. Sorgen bereitet ihm, dass der Arbeitsmarkt für Pflegekräfte leergefegt ist. Die Intensivpflege nehme zu. Die Krankenhäuser würden Patienten immer früher entlassen, und die Heime müssten die Rehabilitation übernehmen.