Die Capella Nova gibt ihre Zugabe im Altarraum der Kirche St. Johann nach einem beeindruckenden Konzert. Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtkirche: Capella Nova zwischen Trauer und Hoffnung / Andreas Rütschlin spielt die Orgel in St. Johann

Viele Kirchenmusikfreunde erlebten ein bewegendes Passionskonzert der Villinger Capella Nova.

Donaueschingen. Nicht nur die Musik unter der Leitung von Roman Laub bewegte die Gemeinde, sondern auch die Botschaft an diesem vierten Passionssonntag: Laetare – Freuet euch mit Jerusalem – hinterließ einen tiefen Eindruck.

Neben der Trauer um Jesu Kreuzestod stand die Hoffnung, wie in Cristobal de Morales' "O Kreuz, sei gegrüßet, du einzige Hoffnung". Von der Empore herab bereitete der Chor die Zuhörer mit dem innigen Kyrie aus Gabriel Faurés "Messe basse" und Rheinbergers "Inclina Domine" (Neige, o Herr, dein Ohr) auf die Leidensgeschichte vor.

Schon hier konnte man den Kammerchor in seiner ganzen Schönheit bewundern. Es war ein durchsichtiger, feiner und zarter Klang, in dem die Stimmen sehr harmonisch, kraftvoll und innig zugleich den weiten Kirchenraum in St. Johann erfüllten.

Die barocken und romantischen Sätze zum eigentlichen Passionsgeschehen wurden vom Altarraum aus vorgetragen, sodass die Gläubigen unmittelbar die musikalische Gestaltung des Passionsgeschehens hören konnten.

Sie konnten auch erleben, wie intensiv Roman Laub seine Capella Nova dirigierte. Dabei konnte er sich auf die sehr schöne und filigrane Begleitung von Andreas Rütschlin an der Truhenorgel stützen.

Auch hier stand die Trauer nicht allein, denn die Hoffnung war immer präsent. Beispielsweise steht das vertrauensvolle "Harre auf Gott" der Betrübnis der Seele in Scheins Motette entgegen. Nur in Ernst Friedrich Richters romantischem "Mein Gott, warum hast du mich verlassen" brechen die Angst und Sorge in expressiver Weise durch.

Doch selbst in Antonio Lottis achtstimmigen "Crucifixus" war eine fast triumphale Erlösung zu spüren. Und es folgte ein freudiges "Fürchte dich nicht" von Johann Christoph Bach.

Den hoffnungsfrohen Schlusspunkt setzte der Chor wiederum von der Empore mit G. Faurés "Agnus Dei" und Rheinbergers "Ave Regina". Andreas Rütschlin hatte schon vorher mit zwei Orgelwerken C. Francks das Passionskonzert bereichert. Vielschichtig reichten die Beiträge von verhaltenen und ruhig dahinfließenden Klängen bis zu dramatischen Steigerungen. Die Zuhörer dankten mit viel Beifall.