Auf dem Rieple-Platz wird zum Sound des "Ray Collins Hot Clubs" open air getanzt. Noch ist es trocken, im Verlauf wechselt mancher Jamboree-Besucher aber ins warme und vor allem trockene Eiscafé "Rialto". Foto: Hahnel

Zum zehnjährigen Bestehen wird zwei Tage lang gefeiert. Auch Outfit der Rock'n'Roll-Fans passt.

Donaueschingen - Petrus hatte es diesmal nicht so mit Rock ’n’ Roll: Ausgerechnet zum Jamboree-Samstag gab es überschaubare Plusgrade und Regen. "Egal", dürften sich die meisten Fans des Genres gesagt haben und gaben dafür in den Lokalen doppelt Gas.

Als wohl wichtigster Kopf der knalligen Veranstaltung zeigte sich Patrick Bommer vom Organisations-Team letztlich "amused, beim Open Air auf dem Max-Rieple-Platz blickte auch der lokale Ober-Rock’n’ Roller immer wieder besorgt in den Himmel. "Es läuft bombig, glücklicherweise", so Bommer später und während einer seiner Stippvisiten.

Bei dem Rhythmus hält’s niemand mehr auf den Sitzen

"Der Rhythmus bei dem man mit muss" sollte erneut Wirkung zeigen, wer eventuell einen weniger schönen privaten Tag hatte, konnte sein Gemüt am Jamboree-Abend deutlich aufhellen. Schwung, etwas Bewegung oder gar Tanz, zwischendurch ein Getränk und die Unterhaltung auf dem Barhocker, am Tresen oder in der Gastroecke – in der Donaustadt ließ es sich wieder gut sein, recht viele auswärtige Nachtschwärmer faden auf die Baar.

Die Jamboree hatte ihr "Zehnjähriges" und begann ausnahmsweise schon am Freitag, im Verlauf kam mancher mit den Uhrzeiten etwas durcheinander. "In den Lokalen geht es um 21 Uhr los, oder? Nein, 20 Uhr. Nein, erst 21.30 Uhr, nachdem auf dem Rieple-Platz die letzte Zugabe gespielt wurde", war beispielsweise zu hören – an der wirklich umfangreichen Vorabinformation dürfte es nicht gelegen haben.

Wetterpech hatten die Zweiradler, das zweite Jamboree-Motorrad- und Roller-Treffen ging unter einem grauen Himmel vonstatten. "Egal", die Folgende: Wer sich auf eine kaum schallgedämpfte und entsprechend "tönenden" Einzylinder-Norton wagt, dem können Regentröpflein wenig anhaben. Die Café Racer früherer Tage rütteln mangelns ausreichender Ausgleichsfunktion "wie die Hölle", deren Fahrer haben sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren.

Petticoats, Haartolle? Klar, wer mochte – zur Jamboree immer gern gesehen. Die Herren haben es etwas leichter, auch in ihren 50-ern können sich diese relativ zwanglos stylen. Eine etwas reifere Jamboree-Besucherin: "Meinen Petticoat habe ich natürlich noch. Zu Anlässen wie dem heutigen sollen aber die jungen Semster zum entsprechenden Textil greifen." Musikalisch waren die Protagonisten auf den Bühnen über die meisten Zweifel erhaben, einmal mehr! Patrick Bommer kennt sich aus und lässt in Donaueschingen nicht jeden auf die besonderen Bretter – das ist Jahr für Jahr offenkundig.