Das am Ortsrand von Wolterdingen in Richtung Tannheim entstehende Neubaugebiet bleibt auch 2017 Thema (links). Die Leerstände im Dorf werden in Heidenhofen ernst genommen (Mitte). Ziel für Neudingen ist die Ausweisung eines neuen Baugebietes im Gebiet Weiherbrünnele (rechts). Fotos: Reichart/Winkelmann-Klingsporn/Wieland Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausblick: Die Stadtteile wollen 2017 zahlreiche Projekte angehen / Am Erscheinungsbild wird intensiv gearbeitet

Keine Zeit auszuruhen: Nach einem zufriedenen Jahresrückblick auf 2016 werden in den sieben Ortsteilen erneut die Ärmel hochgekrempelt. Unsere Zeitung hat nachgefragt, was im kommenden Jahr ansteht.

Donaueschingen. 2017 werden in Grüningen wieder die Bagger anrücken, die Breitbandversorgung geht weiter und Kanalarbeiten des Wasserwerks stehen an. Die Bauarbeiten seien zwar lästig, würden aber bedeuten, dass der Ort Anschluss an die Entwicklung hält, sagt Ortsvorsteher Hans-Günter Buller. "Im Vordergrund steht, dass für die Halle Zuschüsse kommen, damit der Kostendeckel von 2,2 Millionen Euro halbwegs eingehalten werden kann", so Buller weiter.

Anlass zur Freude gebe, dass der überdachte Bereich zwischen Rathaus und Probelokal eine Glasfront bekommt und dadurch eine wettergeschützte Veranstaltungsfläche witterungsunabhängig für kleinere Ereignisse oder Feste zur Verfügung stehen werde. Weniger spektakulär, dafür aber teuer wird die Sanierung der Brigachbrücke ausfallen. Verschiedene Maßnahmen seien in Schule und Kindergarten vorgesehen, zum Beispiel eine Akustikdecke, auf dem Friedhof sollen Baumgräber angelegt werden. Natürlich werden auch die üblichen Veranstaltungen wieder stattfinden.

Wolterdingen: Das größte Vorhaben im kommenden Jahr ist die Brückenerneuerung im Weiherweg über den Wolfsbach für 240 000 Euro. Das Bauwerk ist eine wichtige Verbindung zur landwirtschaftlichen Umgebung und zum landwirtschaftlichen Aussiedlerhof. Zentrales Thema bleibt das große Baugebiet für 72 Wohneinheiten an der Tannheimer Straße, das etwa zur Hälfte erschlossen ist. Allerdings bleibt für Reinhard Müller nach wie vor die Ortskernerweiterung vorrangig, "anstatt den Ort noch mehr in die Länge zu ziehen". Vom Kreis wäre die Sanierung der Fahrbahndecke in der Tannheimer Straße in Aussicht gestellt worden, sagt Müller, womit dann auch die Sanierung der Randsteine in diesem Bereich einherginge.

Für die Baumbestattungen sollen Hülsen gesetzt werden, außerdem stehe die Sanierung der Friedhofsmauer an. Ebenso werde der Gehweg in der Emil-Winterhalter-Straße (65 000 Euro) erneuert sowie in der Bregtalstraße (50 000 Euro). Da seit 2002 Renaturierungsmaßnahmen am Wolfsbach laufen, hofft Ortsvorsteher Reinhard Müller, das Ganze mit Beendigung des vierten Bauabschnitts abschließen zu können. Verbessert werden sollen noch die 60 Jahre alte Bühnenaufhängung in der Festhalle sowie der Bühnenboden. Kleinere Arbeiten erfolgen mit dem Streichen der Fassade am Schwimmbadgebäude, einer Verbindungstür zwischen zwei Klassenzimmern und einer Toilettenabtrennung im Kindergarten.

Hubertshofen: "Das nächste Jahr wird in Hubertshofen zwar nicht gemütlich, aber doch ruhiger als das abgelaufene Jahr", meint Monika Winterhalter. Die einzige Maßnahme wäre der Radweg zwischen Wolterdingen und Hubertshofen – ein alter Wunsch. Begonnen werde damit voraussichtlich im Frühjahr. Aber: Der Ortskern soll neu gestaltet werden. Da alle Bauplätze verkauft sind, sich aber viele freie Bauplätze im Ortskern in privater Hand befänden, stehe dieses Thema für längere Zeit im Mittelpunkt. Jeder wolle sein Grundstück behalten, so die Ortsvorsteherin. Das sei gerade in Hubertshofen sehr schade, denn deshalb könnten viele Junge nicht im Ort bleiben, die gerne bleiben würden.

Auch ein neues Baugebiet könne nicht ausgewiesen werden, weil niemand Grundstücke verkaufe. Winterhalter: "Das ist eine große Herausforderung für die nächsten Jahre!" Auch Hubertshofen hat sich mit dem Dorfentwicklungskonzept für das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) beworben. Das von Stadt und Büro Planbar erstellte Konzept sei im November fertig geworden.

Zahlreiche Wünsche konnten auf den Weg gebracht werden

Pfohren: Bei den Haushaltsberatungen seien zwar nicht alle Wünsche realisiert worden, aber doch so viele, dass die Pfohrener einigermaßen zufrieden in das neue Jahr gehen können. Schwerpunkt wird die Sanierung des Stückes Wiesenstraße vom Blumenweg bis Friedhof inklusive Gehwegsanierung sein. "Ein großes Vorhaben hängt noch vom Zuschuss ab", erklärt Gerhard Feucht.

Es geht bei diesem Projekt um den Zugang zum Donauufer in der Donaustraße mit Verweilplatz. Es wäre ein Leuchtturmprojekt, sehr vorteilhaft für den Tourismus, aber auch für die Bevölkerung. Ansonsten stehen noch kleinere Sanierungsmaßnahmen in der Festhalle an. In Kindergarten und Schule sollen Akustikmaßnahmen die Geräuschkulisse reduzieren und die Unterrichtsqualität verbessern. Im Jubiläumsjahr stehen etliche Veranstaltungen auf dem Programm, deren Abschluss das alle zwei Jahre stattfindende Mofarennen ist.

Aasen: In der 25 Jahre alten Bürgerhalle stehenn Sanierungsarbeiten an. Die Halle sei technisch auf dem Laufenden, aber nach 25 Jahren seien Verschönerungsmaßnahmen angebracht, so Ortsvorsteher Horst Hall. Und zwar nicht nur Schönheitsreparaturen, sondern auch Ausbesserungen. Da 2016 der Kirchenvorplatz und das Kriegerdenkmal saniert wurden, wurden nur kleinere Maßnahmen angemeldet. Mit dem Breitbandausbau wird unter anderem das Gewerbegebiet verkabelt.

Was immer im Auge behalten werden müsse, sei die Suche nach Bauplätzen. Hall: "Das ist die große Herausforderung und das beschäftigt mich jeden Tag." Die Grundstücksverhandlungen seien immer schwierig. Leerstand habe Aasen natürlich auch, einiges durch Ökonomiegebäude verursacht. Es müsse in Aasen Druck nach innen gemacht werden, weil keine Bauplätze mehr vorhanden seien. "Wir sind froh, wenn Dynamik reinkommt." Für einen Ökonomieteil liege ein Antrag vor, er selbst baue das Gasthaus Burg um, berichtet Horst Hall weiter. Er habe das Gebäude im Januar gekauft. Nach einer kompletten Kernsanierung soll es in ähnlichem wie seinem bisherigen Stil wieder aufgebaut und betrieben werden. Durch den Öschberghof würden nach dem Abriss eines Bauernhauses 27 Appartements für die Angestellten entstehen. Es ginge immer etwas, aber es dauere halt im Ort einfach länger als auf der grünen Wiese. Diese Herausforderung nehme Aasen an, brauche nichtsdestotrotz weiter Bauplätze.

Heidenhofen: Nachdem auch Heidenhofen im ELR-Programm aufgenommen ist, wurden konkrete Pläne erstellt, wo der Ort in den nächsten Jahren hin will. Jetzt können auch private Anträge eingereicht werden. Eine konkrete öffentliche Maßnahme ist für nächstes Jahr geplant: Im Haushalt wurden 10 000 Euro eingestellt, um den unansehnlichen Kirchenvorplatz zu überplanen. Dies wird durch das Büro Weisshaupt geschehen. "Wie an einer Perlenschnur sollen nach dem Willen des Gemeinderates die verschiedenen Gemeinden abgearbeitet werden", sagt Ortsvorsteher Reinhard Merkle erfreut. "Neudingen ist 2018 dran, Heidenhofen kommt 2019."

Man erhoffe sich von der Neugestaltung an der Kirche schon eine deutliche Aufwertung der Strahlkraft. Neben dem Ausbau des Gehweges in der Hermann-Frei-Straße und dem Setzen von Straßenbeleuchtung werde im nächsten Jahr die Sanierung im Rathaus umgesetzt, im Rahmen derer die aus den 60er-Jahren stammende Sanitäranlage komplett erneuert wird. Ein Wunsch, der geschoben werden musste, war die Planung für den Schul- und Kindergartenweg von Heidenhofen nach Aasen. Die Kinder müssen auf ihrem Weg eine gefährliche Kreuzung überqueren. Zumindest stünde jetzt aber für 2019 der Bau eines Stück Gehweges im Plan, um die Situation zu entschärfen. Leerstände im Dorf – Heidenhofen sei als kleinster Ortsteil besonders davon bedroht – seien eine Thematik, die sehr ernst genommen werde.

Neuer Bebauungsplan ist ein großes Ziel

Neudingen: Da geht einiges im kommenden Jahr. Großes Ziel ist zunächst die Ausweisung eines neuen Baugebietes und Erstellung eines neuen Bebauungsplanes im Gebiet Weiherbrünnele. "Das muss unbedingt im Gemeinderat durchgebracht werden", erklärt Klaus Münzer. Die innerorts vorhandenen Baulücken seien alle in privater Hand und da käme die Verwaltung leider nicht ran. An der Friedhofskapelle wird der Vorplatz überdacht, im Vereinsraum der Gesangsgruppe und des Radsportvereins soll die Beleuchtung erneuert werden. Besonders groß ist in Neudingen die Vorfreude auf 2018, nachdem die stolze Summe von 350 000 Euro für die Umgestaltung des Rathausplatzes um ein Jahr nach vorn geschoben wurde.

Nicht realisieren ließ sich die Sanierung der desolaten Gemeindeverbindungsstraße nach Fürstenberg, die aber wohl auch im Haushalt 2018 enthalten sein wird. Ein Schlag ins Kontor war das im Herbst erstellte Gutachten über die Dachkonstruktion der Gnadentalkapelle. Darin wurde ein Hausschwammbefall attestiert. Demnach bleibt die Gnadentalkapelle das Sorgenkind, die Erneuerung des Dachgestühls müsse 2018 in Angriff genommen werden, sagt der Ortsvorsteher. Kritik übt Klaus Münzer in einem Punkt: Die Besuchszahlen bei Veranstaltungen von heimischen Vereinen seien sehr enttäuschend. "Die Bürger sollten sich auf die Fahne schreiben, die ortseigenen Vereine mit ihrem Besuch zu unterstützen."