Pro Tag können in der Notunterkunft in Donaueschingen etwa 50 Menschen erfasst werden. Foto: Von Jutrczenka

50 Asylbewerber können pro Tag in der Notunterkunft registriert werden. Die meisten kommen ohne Ausweis oder Dokumente.

Donaueschingen - Rund 50 Flüchtlinge können pro Tag erfasst werden. "Hier werden nur Flüchtlinge erfasst, die in Donaueschingen untergebracht sind", erklärt Markus Adler vom Regierungspräsidium Freiburg. Bislang gab es in der Notunterkunft kaum Flüchtlinge, die bereits erfasst worden sind. Nun wurde im ehemaligen Straßenbauamt eine entsprechende Stelle eingerichtet, in der die Flüchtlinge registriert werden können.

"An der Anzahl von 1600 Asylbewerbern wird sich nichts ändern"

Nach der Registrierung können die Flüchtlinge dann zur Anschlussbringung auf die Landkreise verteilt werden. An der Anzahl von 1600 Asylbewerbern auf dem ehemaligen Kasernengelände wird sich nichts ändern. "Wir brauchen die Plätze", sagt Adler. Allerdings sei momentan nicht geplant, in Donaueschingen auch Flüchtlinge, die in anderen Einrichtungen wie beispielsweise auf dem Messegelände in Schwenningen untergebracht werden, zu erfassen. Wie lange die Registrierung betrieben wird, lasse sich nach aktuellem Stand noch nicht sagen.

Die meisten Personen kommen ohne Ausweis oder Dokumente

Erfassung: Als erster Schritt werden die Flüchtlinge erfasst und in die Datenbank aufgenommen. Name, Alter, Geburtsort und weitere Angaben werden in den Computer eingegeben. Die meisten Flüchtlinge kommen ohne Ausweis oder sonstige Dokumente, so dass sich die Soldaten komplett auf die Angaben der Flüchtlinge verlassen müssen.

Herausforderungen stellen oft die Schreibweise der Namen oder die sprachlichen Hürden dar. Einen Dolmetscher gibt es zwar nicht, jedoch kann das Verständigungsproblem durch andere Flüchtlinge, die über bessere Englischkenntnisse verfügen, oder die Mitarbeiter von Caring Hands, das Unternehmen, das die Notunterkunft betreut, beseitigt werden.

Erkennungsdienstliche Behandlung: Dieses Prozedere besteht aus zwei Teilen. Zum einen werden die Fingerabdrücke genommen und zum anderen wird der Asylbewerber fotografiert. Beides wird zu den Unterlagen hinzugefügt – die eigentliche Registrierung ist damit abgeschlossen. Allerdings ist für die Anschlussunterbringung auch noch eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Gesundheitsamt nötig.

Ärztliche Untersuchung erfolgt im früheren Straßenbauamt

Ärztliche Untersuchung: Im oberen Stockwerk des ehemaligen Straßenbauamtes ist die ärztliche Untersuchung untergebracht. "Wir haben ein striktes, gewissenhaftes und schnelles Untersuchungsprozedere ausgearbeitet", sagt der Mediziner Jochen Früh vom Gesundheitsamt. Erste Anlaufstelle ist ein Computer, dort müssen die Asylbewerber Fragen in ihrer Landessprache beantworten. Durch die Auswertung wissen die Ärzte bei der weiteren Untersuchung, worauf sie achten müssen. Es folgen die Erfassung von Gewicht, Größe und Körpertemperatur, bevor es zur medizinischen Untersuchung geht. Da es im alten Straßenbauamt keine Möglichkeit zum Röntgen gibt, übernehmen dies Spezialisten in Villingen und Donaueschingen. Stellen die Ärzte eine Unbedenklichkeitserklärung aus, was die Regel ist, und ist die Registrierung abgeschlossen, können die Flüchtlinge den Landkreisen zugewiesen werden.