Donaueschingen - Etwas mehr als vier Wochen dauert die närrische Zeit in diesem Jahr, denn am Aschermittwoch, 10. Februar, ist alles wieder vorbei.

Für die Narren bedeutet das nicht nur einen enggetakteten Terminkalender, sondern auch einen erhöhten Organisationsaufwand. "Wir müssen alles in viel kürzerer Zeit bewältigen. Eine zu späte Fasnet ist allerdings auch nichts, da hat man dann die Gelegenheit, etwas rumzutrödeln", sagt Michael Lehmann, Zunftmeister der Narrenzunft Frohsinn. Mitte Februar sei einfach ideal.

Nun ist aber bereits am 4. Februar der Schmotzigen Dunnschtig. Und obwohl die Fasnet früh beginnt, kann mit den Vorbereitungen nicht wirklich früher gestartet werden – das funktioniert nicht. So sind die wenigstens in der Adventszeit in der richtigen Stimmung, um sich mit der Fasnet zu beschäftigen. Bei der Vielzahl der Aufgaben fällt es eben schon auf, wenn zwei oder drei Wochen fehlen.

Ein gutes Beispiel ist der Wagenbau. Die fleißigen Werkle, die hinter den Kulissen dafür sorgen, dass der Sonntagsumzug etwas ganz besonderes ist, haben einfach weniger Zeit, um die Wagen zu fertigen. Fünf oder sechs werden es voraussichtlich dann doch, auch wenn die Wagenbauer alle Berufstätig sind. Hinzu kommt, dass in die Werkstatt nicht so viele Wagen auf einmal passen und so öfters vom Weiherhof zum Sennhof gefahren werden muss, um wieder Platz zu schaffen. Da nur langsam gefahren werden kann, ist bei so einer Aktion schon einmal gern einen mehr Zeit einzuplanen. "Für den Wagenbau ist die kurze Fasnet echt heftig. Zwei oder drei Wochen mehr, täten uns auf jeden Fall gut", sagt der Zweiten Zunftmeister Wolfgang Hansel.

Fasnet-Sunntig: Nach einem Wortgottesdienst in der Marienkirche, Beginn um 11 Uhr, werden sich die Narren stärken und um 14 Uhr an der Volksbank mit dem großen Umzug beginnen. Nach dem Umzug geht es wieder in die Kneipen und Wirtshäuser bis zum späten Abend.

Auch am Terminplan macht sich die kurze Fasnet bemerkbar. "Ein Termin folgt auf den anderen", sagt Lehmann. Weil neben den heimischen Traditionsveranstaltungen kaum noch Zeit für anderen Veranstaltungen bleibt, wird der Frohsinn in diesem Jahr nur ein Narrentreffen besuchen: Am 23. und 24. Januar geht es nach Lindau, wo das das große Treffen der Vereinigung schwäbisch-alemannischen Vereinigung in Lindau. Dort wird sich die Zunft in der ganzen Pracht präsentieren.

Info: Schlag auf Schlag geht es im närrischen Fahrplan voran

Ausrufen der Fasnet: Traditionell startet die Fasnetsaison am Mittwoch, 6. Januar, am Hanselbrunnen mit dem Ausrufen der Fasnet und der Aufnahme der Junghansel und Junggretle. Beginn ist um 19 Uhr beim Hanselbrunnen. Nach der Zeremonie geht der erste Umzug 2016 mit Hansel und Gretle in die Stadtmühle.

Zunftball: Der Höhepunkt der Saalfasnet wird wieder der große Zunftball in den Donauhallen sein, der am Samstag, 30. Januar, stattfindet. Das Zunftballteam bereitet sich seit Oktober vor - überlegte sich zunächst das Motto, textete die einzelnen Szenen und natürlich sind die Darsteller schon fleißig am Üben. Gleiches gilt für die Tanzgruppen, die passend zum Motto die Choreografie ihrer Beiträge einstudieren. Denn was könnte schöner sein, als St. Pauly bei Nacht zu erleben, beispielsweise nachts um halb eins?

Schmotziger Dunnschtig: Danach geht die Fasnet in Donaueschingen traditionell auf die Straße. Am Schmotzigen Dunnschtig, 4. Februar, treffen sich die Narren zum stärkenden Frühstück, danach geht es ab in die Schulen und Kindergärten, um Kinder vom Joch der Lehrer und Erzieherinnen zu befreien. Aber auch Oberbürgermeister Erik Pauly hat sich seit der letzten Fasnet wieder einiges zu Schulden kommen lassen, für seine Missetaten wird ihm am gleichen Tag gegen 11.30 Uhr die Amtsgewalt entzogen und diese in die Hand des Zunftmeisters gelegt. Der Kinderumzug beginnt um 14 Uhr in der Mühlenstraße und führt zum Hanselbrunnen führt, wo sich die Kinder in ihren Verkleidungen präsentieren. Danach geht es zur Villa Dolly und anschließend ist im Glashaus wieder die Kinderparty. Und während der Tag weiter fortschreitet, die Kinder nach Hause gehen, kommen im Glashaus die Jugendlichen und die Erwachsenen zusammen, um zu feiern.

Fasnet-Samschtig: Nach einem Tag Pause wird am 7. Februar, wieder der Gaudimusikobed, organisiert von den Stadtstreichlern und der Narrenzunft, in den verschiedenen Lokalen der Stadt stattfinden.

Fasnet-Sunntig: Nach einem Wortgottesdienst in der Marienkirche, Beginn um 11 Uhr, werden sich die Narren stärken und um 14 Uhr an der Volksbank mit dem großen Umzug beginnen. Nach dem Umzug geht es wieder in die Kneipen und Wirtshäuser bis zum späten Abend.

Fasnet-Zieschtig: Das Strählen im Gasthaus Hirschen mit anschließendem Mittagessen beginnt am Fasnet-Zieschtig, 9. Februar, um 10.30 Uhr. Um 18.45 startet der Trauerzug am Gasthaus Hirschen unter großem Weinen und Wehklagen in Richtung Hanselbrunnen. Mit schwarzen Tüchern bekunden der Plääri wie auch der Hansel und sein Gretle ihre Trauer über das Ende der Fasnet, denn um 19 Uhr wird sie in Form einer Strohhexe am Hanselbrunnen verbrannt.