Michael Hilser (links) und Joachim Ledwig, Betreiber der Nahwärme Brigachschiene, sind stolz auf eine 20 Jahre Erfolgsgeschichte. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Erfolgsgeschichte: Hier wird Nachhaltigkeit gelebt / 1000 Einfamilienhäuser erhalten Wärme

Eine Erfolgsgeschichte schreibt die von Joachim Ledwig im Jahr 1997 gegründete Nahwärme Brigachschiene. Gestern feierte sie ihren 20. Geburtstag und die Erweiterung um ein weiteres Blockheizkraftwerk mit einem Tag der offenen Tür.

Donaueschingen. Die Bevölkerung, insbesondere die Kunden, waren eingeladen. Einer der langjährigen Kunden der Brigachschiene ist Hans-Peter Gaisser, der seinen Entschluss, von Öl auf Nahwärme umzusteigen, nie bereut hat. Damals war eine Heizungssanierung überfällig und er fackelte nicht lange, bis sein Entschluss pro Nahwärme feststand. "Dank Nahwärme habe ich einen Raumgewinn. Das Tanklager für Öl fällt weg, der Heizungsraum für Gaskessel ebenfalls. Ich spare die kompletten Kosten für Wartung, Reparatur, Schornsteinfeger und Kundendienst. Die übernimmt mein Vertragspartner." Gaisser hat nur ein Problem: Er ist vor kurzem umgezogen. Nun setzt er alles daran, in seinem neuen Domizil so schnell wie möglich die Gasheizung mit einem Anschluss an die Nahwärmeversorgung zu ersetzen. Rundherum zufrieden mit der Entwicklung ist auch Joachim Ledwig, der mit seinem Ingenieurbüro gegen Ende des vergangenen Jahrtausends eine wegweisende Entscheidung traf. Inzwischen zählt er die Stadt, die Schulgebäude oder auch die gewerblichen Schulen zu seinen Kunden. Auch Neubaugebiete nutzen mehrheitlich das Angebot der Nahwärme. Die Nutzer seien zufrieden und die Nachfrage steige rasant an. Eine der Ursachen liefere mit Sicherheit die Gesetzgebung. Aber auch das gestiegene Umweltbewusstsein in der Bevölkerung trage zum Erfolg bei.

Einen Schub für die Brigachschiene gab es vor fünf Jahren, als die Strom- und Wärmeproduktion in das neu erbaute Heizkraftwerk in der Friedrich-Ebert-Straße verlagert wurde. Von dort aus speist die Brigachschiene die erzeugte Nahwärme ins Nahwärmenetz ein und den Strom in das öffentliche Netz ein. Die hochmoderne Steuerung der Anlage trägt zu einem sicheren Betreib bei.

Michael Hilser, Mitarbeiter des Ingenieurbüros, zeigt das Ausmaß der inzwischen auf 14 Kilometer angewachsenen Trassenlänge des Versorgungsnetzes. "Wir könnten rund 1000 Einfamilienhäuser mit unserer Wärmeproduktion von zehn Megawatt versorgen." Lebendige Nachhaltigkeit – die Nahwärme Brigachschiene zeigt, wie es geht. Auch deshalb ließ sich Bürgermeister Bernhard Kaiser die Chance nicht entgehen, den Betreibern für ihren Einsatz mit einem Geschenkkorb zu gratulieren.

Zukunftspläne

In Zukunft plant die Nahwärme Brigachschiene eine Verdichtung des innerstädtischen Wärmenetzes. Aktuell erzeugt sie in vier BHKW-Modulen mit einer elektrischen Leistung von 1200 Kilowattstunden und einer thermischen Leistung von je 1500 Kilowattstunden Strom und Wärme, die auf Grund des Einsatzes von Biomethangas rund 11 500 Tonnen Kohlendioxid im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung einspart.