Die jungen Störche der Baar, hier jene drei auf dem Strommasten an der B 27, sind inzwischen alle flügge geworden und ziehen mit ihren Eltern ihre Kreise. Auch ihr Futter suchen sich die Jungvögel selbst. Foto: Maus Foto: Schwarzwälder-Bote

Störche: Einstmals bedrohte Tierart vermehrt sich prächtig

Donaueschingen Der Adler hat sich historisch in den Köpfen der Menschen durchgesetzt, wenn es um Überlegenheit, Erhabenheit und Stärke geht. In unzähligen Stadt- und Landeswappen findet er sich verewigt und grüßt beispielsweise auch als Bundesadler von Fahnen und deutschen Euro-Stücken.

Auch auf ein paar Wappen, aber viel mehr in die Herzen der Menschen geschafft hat es Meister Adebar, wohl auch, weil der große Vogel deren Nähe nicht scheut. Aber bekanntlich hatte sich der Storch wie der Adler in den vergangenen Jahrzehnten rar gemacht, weil es um seine Lebensräume nicht gut gestanden hatte. Der Adler hatte gar über hundert Jahre gar nicht mehr im Land gebrütet.

Die Rückbesinnung der Menschen auf mehr Naturnähe ist für jeden offensichtlich. Und nach Jahren des Aufpäppelns in Zuchtstationen ist auch der einst bedrohte Storch wieder im grünen Bereich angelangt. So viel Storchennachwuchs wie heuer, gab es in den vergangenen 60 Jahren in der ganzen Bundesrepublik und auf der Baar nie.

Überhaupt hatte es auf der Baar viele Jahre nur noch ein Storchennest mit brütendem Paar auf einem Haus neben der Kirche in Pfohren gegeben. Inzwischen existieren hier zwei Horste, auf der Kirche und der Alten Schule. Doch damit reicht es beim Storchengeklapper nicht mehr an die Spitze. Neudingen hat in diesem Jahr mit sieben jungen Störchen einen mehr. Aasen und Allmendshofen haben gleichgezogen.

Aber gestern setzte sich Pfohren noch einmal uneinholbar an die Spitze. Lokführer und Hobbylandwirt Hubert Wolf pflügte gestern seinen abgeernteten Acker am Ortsrand hinter dem Neubaugebiet Im Grund und konnte sich auf einmal kaum nochauf seine Arbeit konzentrieren. Denn im umgepflügten Boden fand sich reichlich Futter tatsächlich 36 Störche.