Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Musikschule mit Programm von Barock bis Rock / "Flashmob" zum Auftakt

Von Christina Rademacher

Donaueschingen. Mit einem "Flashmob" eröffnete Musikpädagoge Peter Stelzl im voll besetzten "Strawinsky-Saal" der Donauhalle am Sonntagabend den Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Musikschule Donaueschingen, die seit Jahren auch von den Städten Hüfingen und Bräunlingen finanziell mitgetragen wird.

"Flashmob", eine kurze, öffentliche Aktion einer Menschenmenge, in diesem Fall Stelzl an der Gitarre und Musikschulkinder mit Eltern oder Großeltern, bewaffnet mit allen möglichen Haushaltsgegenständen in einer Art musikalischem Happening. Gemeinsames Musizieren ohne Proben und symbolisch für die Musikschule, die mittlerweile generationenübergreifend unterrichtet.

Damit eröffnete er ein abwechslungsreiches musikalisches Programm von Barock- bis Rockmusik, ganz im Sinne von Musikschulleiter Gerhard Eberl, der sich einen Querschnitt der Musikschularbeit gewünscht hatte. Auch der zweite Wunsch von Eberl ging in Erfüllung: Alle vorgesehenen Redner hatten spontan ihre Teilnahme zugesagt.

Oberbürgermeister Erik Pauly meinte nach dem Auftritt von Lukas Schröder am Flügel, es falle ihm schwer, die Musik durch Reden zu unterbrechen. Er sei stolz auf die einzigartige Erfolgsgeschichte der Musikschule und das, was geleistet wurde. Sie versorge die ganze Region, die 50 Jahre seien geprägt von erstklassiger Jugendarbeit, außer Musik würden Selbstkontrolle und Disziplin vermittelt, viele Lebenswege hätten sich verändert und so mancher Berufsmusiker sei daraus hervorgegangen. Dank Gerhard Eberl sei die Schule mittlerweile eine der renommiertesten in Baden-Württemberg.

Heinz Bunse, Präsident Gesellschaft der Musikfreunde, ging auf deren Rolle bei der Gründung der Musikschule und deren Träger in den ersten zwölf Jahren ein. Im Laufe der Jahre hätten sich die Aufgaben gewandelt. Seit vergangenem Jahr gibt es eine neue Art von Zusammenarbeit mit der Musikschule, in denen Konzerterlebnisse für Musikschüler veranstaltet werden. Musik könne auch eine Möglichkeit sein, die vielen Zuwanderer zu integrieren. Hierin sieht Bunse eine Aufgabe für die nahe Zukunft.

"Viele sind unterwegs, ohne Heimat, ohne Familie, aber die Musik können sie mitnehmen", sagte Elisabeth Gutjahr, Rektorin der Musikhochschule Trossingen. Es sei eine große Herausforderung für die Stadt und die Musikschule, sich zu begegnen. Musik verbinde durch gemeinsames Erleben. Sie sei das Kostbarste, was eine Stadt und Eltern ihren Kindern zu Gute kommen ließen, sie habe eine immaterielle Kraft, mache den Alltag kostbar und sie werde über Generationen immer wieder neu entdeckt und weitergegeben im "großen Staffellauf unseres Lebens".

Für die weitere musikalische Unterhaltung sorgten das Trompetenensemble unter Leitung von Leopold Reisenauer, die "Saitenhüpfer" unter Leitung von Christina Burchardt, Armin Schafbruch als Solist am Marimbaphon, der eigens zusammengestellte Blockflötenchor unter Susanne Weber und das Saxophon-Ensemble unter Emmanuel Frick. Als Schusspunkt heizte die Rockband "High Seven" mit "Seven Nation Army" von den "White Stripes" ein.