Einrichtung an der Donaueschinger Brigach will schon im Namen einen stärkeren Fokus auf die Kunst legen

Donaueschingen (gvo). Moderne Kunst in der Provinz? Wie schwer es ist, damit Erfolg zu haben, erlebte Fürst Heinrich zu Fürstenberg 2002 bei dem Versuch, das angestaubte Image der FF-Sammlungen am Karlsplatz aufzupolieren. Mit der Pisces-Collection hätte er in jeder Großstadt einen Publikumserfolg gelandet, in Donaueschingen nicht. Auch mit der aktuellen Stipendiaten-Reihe Fürstenberg-Zeitgenössisch bleibt der große Besucherstrom aus.

Ganz anders lief es bei einem neuen Anlauf, den die Schwenninger Unternehmerin Margit Biedermann mit dem Kauf des ungenutzten Kino-Gebäudes am Rand des fürstlichen Parks nahm. Nach dem gelungenen Umbau des historischen Gebäudes wurde mit der Eröffnung des privaten Museums am 20. September 2009 hier für hiesige Verhältnisse eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Eine Reihe von Ausstellungen und Veranstaltungen im ehemaligen Lichtspielhaus lockt jährlich rund 11000 Besucher an und macht das Haus nach eigenen Angaben zu einem der besucherstärksten Museen für Zeitgenössische Kunst in der Region. Das Museum Biedermann steht mit dem Namen der Stifterin für Moderne Kunst, so wie es andere Häuser wie es beispielsweise das Guggenheim in New York oder das Museum Frieder Burda in Baden-Baden tun und hat sich damit in wenigen Jahren buchstäblich einen sehr guten Namen gemacht. Dennoch hat man nun eine Namenszäsur vollzogen. Museum Art.Plus heißt das Haus seit wenigen Tagen.

Um dem interessierten Publikum in Zukunft ein noch breiteres Spektrum anbieten zu können und die Kooperation mit regionalen und überregionalen Museen und Kunstsammlungen zu erleichtern, habe man sich für die Umbenennung in Museum Art.Plus entscheiden, heißt es in einer Mitteilung. "Das ist das Ergebnis eines Workshops, an dem auch Margit Biedermann beteiligt war", sagt Museumsleiterin Simone Jung. "Wir wollten einfach im Namen den Bezug zur Kunst stärker betonen", begründet Jung den Schritt zum Namenswechsel.

An der Konzeption ändere sich nichts. Man werde den Fokus weiterhin auf die zeitgenössische Kunst richten und jährlich eine wechselnde Gruppenausstellung und parallel dazu drei kleinere (Einzel-)Ausstellungen zeigen. Mit dieser Vielfalt künstlerischer Positionen will das Haus weiter einen abwechslungsreichen Einblick in das zeitgenössische Kunstgeschehen auf internationalem Niveau, berücksichtigt aber auch das qualitätsvolle regionale Kunstschaffen.

Die nächste Ausstellung "Erich Hauser: Regional - International" (Eröffnung am Sonntag, 4. Oktober) ist übrigens eine Kooperation mit der Kunststiftung Erich Hauser in Rottweil.