Die erste Fahrt: Am heutigen Montag fährt der Stadtbus erstmals nach Fahrplan, doch am Samstag wurde das Angebot schon reichlich genutzt, um bei den ersten Schnupperfahrten durch die Kernstadt dabei zu sein (links). Diakon Ekkehard Günther (rechts oben) segnet den Stadtbus. "Ministrant" Bernhard Kaiser geht ihm zur Hand. Busfahrer Peter Hoffmann (rechts unten) bekommt Unterstützung von Lara Rückwardt, die ihm bei der Arbeit helfen darf. Fotos: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehr: Ab Montag fährt Fahrzeug regulär nach Plan / Feierliche Einweihung beim Herbstfest mit viel Lob

Der Donaubus wird am heutigen Montag zum ersten Mal regulär nach Fahrplan fahren. Nachdem die ersten Planungen auf das Jahr 1999 zurückführen, damals aber aufgrund rechtlicher Probleme wieder in der Schublade verschwanden, konnte der Stadtbus beim Herbstfest eingeweiht werden.

Donaueschingen (jak). "Der Donaubus ist ein Ziel, auf das wir lange hingearbeitet haben", sagte Oberbürgermeister Erik Pauly beim Start auf dem Rathausplatz. Nach der Insolvenz des bisherigen Betreibers habe man sich 2014 die Frage stellen müssen: Wollen wir einen neuen Stadtbus oder wird es in Donaueschingen nur noch den vom Landkreis betriebenen Schülerbusverkehr geben?

Und vor dem Hintergrund dieser Frage, "haben wir diese Aufgabe richtig gestemmt", ist sich der OB sicher. Denn schließlich sei der Stadtbus eine "echte Alternative" zum Auto und er zeichne sich durch Vieles aus: Fahrzeuge mit der modernsten Abgastechnik, behindertengerecht und auch für Kinderwagen und Rollatoren geeignet, kostenloses WLAN, eine Lademöglichkeit für das Handy und eine Klimaanlage für heiße Tage. Dass auch andere in diesem Konzept eine erfolgreiche Zukunft sehen, zeige die Investition, die der Betreiber des Stadtbusses im Vorfeld getätigt hat: "Mit einer Millionen Euro ist die Verkehrsgesellschaft Bregtal in Vorleistung gegangen", erklärt Erik Pauly.

Und auch für den Gemeinderat gab es nach den Diskussionen lobende Worte: "Der Rat hat sich dazu durchgerungen, dass es die ersten Monate einen Sondertarif gibt, mit dem man für einen Euro den Stadtbus nutzen kann", sagt der OB. Während die Bürger einen Euro zahlen, um den Stadtbus zu testen, übernehme die Stadt die Differenz zum regulären Fahrpreis. Wie viel die Marketingmaßnahme kosten wird, kann noch nicht gesagt werden. Allerdings wohl mehr, als erwartet, denn viele, die bislang eine Monatskarte hatten, haben diese bereits gekündigt, da ihnen der Sondertarif für die kommenden Monate günstiger erscheint. Und auch bei den Eltern gab es einige Irritationen: Zwar werden nun Schülermonatskarten für alle, die näher als drei Kilometer zur Schule wohnen, gefördert, doch das Prozedere stand mit Ausgabe der Monatskarten noch nicht fest. Offensichtlich zahlen Eltern nun den offiziellen Preis, der Verkehrsverbund Schwarzwald-Baar erstatt den Betrag der Förderung den Eltern wieder und holt sich dann das Geld von der Stadt.

Doch von all dem war bei der Einweihung keine Rede – denn schließlich wollen alle, dass der Stadtbus ein Erfolg wird. "Alle Donaueschinger freuen sich auf den neuen Stadtbus", ist sich Pauly sicher und hat auch noch gleich einen Wunsch, "dass der Bus für viele Donaueschinger zum Zuhause wird."

Für die künftigen Fahrgäste und Busfahrer sprach Diakon Ekkehard Günther den Segen: "Der liturgische Akt der Segnung gilt nicht den neuen Fahrzeugen, sondern den Menschen darin, jenen, die die Fahrzeuge lenken, und jenen, die sie als Fahrgäste nutzen. Alles andere wäre weiße Magie." Der Stadtbus helfe den Menschen, ihr Leben zu gestalten – in vielen Bereichen: um den Lebensunterhalt zu verdienen, um zur Arbeit zu kommen, in der Freizeit oder zur Erholung.