Die Hose ist schon fertig: Im Vergleich zum Zunfthäs ist das historische Häs wesentlich detailreicher. Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Zunftmaler Herbert Moch fertigt historische Hansel / Über 100 Stunden Arbeit stecken in jedem Häs

Gut 60 Stunden braucht Herbert Moch für ein Zunfthäs des Frohsinn. Für den geübten Zunftmaler, der seit 1989 die Donaueschinger Hansel malt, auch keine Herausforderung.

Donaueschingen (jak). "Es ist doch ein sehr plakatives Malen", erklärt er. Zuerst werden die farbigen Flächen auf den Stoff gemalt und dann wird alles noch umrahmt – und fertig ist der Frohsinn-Hansel.

Doch ganz anders sieht es bei den drei Varianten des historischen Hansels aus, die die Narrenzunft Frohsinn im April des vergangenen Jahres erstmals ihren Mitgliedern vorgestellt hat.

"Ein historisches Häs wird wohl doppelt so lange gehen. Da stecken über 100 Stunden Arbeit drin", sagt Moch. Der Grund: Während der Zunfthansel doch relativ einfache Zeichnungen hat, steckt bei den historischen Varianten die Herausforderung in den vielen Details. Alles ist wesentlich filigraner und der Häsmaler braucht mehr Talent. "Also Carl Stier und die anderen Maler früher konnten wirklich richtig gut malen." Viel gibt es auf den Originalen zu entdecken, die als Grundlage für die drei neuen Hansel dienten.

Für ein historisches Häs werden beispielsweise wesentlich mehr Farben benötigt: Für den Zunfthansel braucht es schwarz, gelb, rot und blau. Bei den historischen Varianten muss Moch mischen und auch Schattierungen setzen, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Dabei kommt es oft auf die richtige Technik an. Ein bisschen sollte man sich mit den Schattierungstechniken schon auskennen. "Es ist beispielsweise ein Unterschied, ob die weiße Schattierung auf dem Zylinder aufgemalt wird oder ob man das Schwarz so verwendet, dass der Stoff die Grundlage für die Schattierungen ergibt", erklärt der Experte. Mit Letzterem hat er die bessere Wirkung erzielt und so wird er zukünftig diese Technik verwenden.

Gerade auch die komplexen Zeichnungen sind ein Grund, warum Moch für einen historischen Hansel wesentlich mehr Zeit braucht. Zum einen muss er sehr viel feiner arbeiten, zum anderen muss er auch immer wieder warten, bis die Ölfarbe trocken ist. "Bis sie richtig trocken ist, dauert es gut ein Jahr", sagt Herbert Moch. Deshalb malt er auch erstmals kurz vor der Fasnet an einem Häs. "Eigentlich sind zu diesem Zeitpunkt alle fertig." Doch die historischen Exemplare brauchen einfach mehr Zeit.

Und so wird es bei der Fasnet in diesem Jahr zwar die ersten historischen Hansel zu sehen geben, aber die Anzahl hält sich noch in Grenzen. Nachdem erst im April von den Mitgliedern entschieden worden war, dass die historischen Hansel wirklich realisiert werden, gibt es bislang lediglich die Musterexemplare davon. Aber die werden sicher nicht im Schrank hängen bleiben.

Donnerstag, 16. Februar: 14 Uhr: Altenfasnet im Marienhaus

Samstag, 18. Februar: 19.30 Uhr: Zunftball der Narrenzunft Frohsinn

Schmutzige Dunschtig, 23. Februar: 6 Uhr: Wecken vom Rathaus bis zum Zunfthaus 6.15 Uhr: närrisches Frühstück im Zunfthaus Sennhof, im Anschluss Befreiung der Schüler und der Kindergartenkinder, Narrentreiben in der ganzen Stadt 11.15 Uhr: Umzugsbeginn zur Rathausbefreiung 14 Uhr: Kinderumzug, im Anschluss Besuch im Altenheim, Strählen auf der Straße und in den Lokalen, närrischer Spaß für die Kleinen 20 Uhr: närrische Party für Jugendliche (ab 16 Jahren)

Samstag, 25. Februar: 19 Uhr: Gaudimusikobed in verschiedenen Lokalen in der Stadt

Fasnet-Sunntig, 26. Februar: 11 Uhr: Wortgottesfeier in der Marienkirche 14 Uhr: großer Fasnetumzug, danach Strählen auf der Straße und in den Lokalen

Fasnet-Zieschtig, 28. Februar: 10.30 Uhr: Strählen und Kuttle-Essen im Hirschen 14 Uhr: Kinderball in der Donauhalle 18.45 Uhr: Umzug zur Beerdigung der Straßenfasnet 19 Uhr: Beendigung der Fasnet am Donaueschinger Hanselbrunnen