Leerstände im Dorfkern von Pfohren sollen abgebaut werden. Foto:Wetzel Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Über innerörtliche Entwicklung diskutiert / Strukturiertes Flächenmanagement soll helfen

In seiner jüngsten Sitzung thematisierte der Ortschaftsrat die innerörtliche Entwicklung über ein strukturiertes Flächenmanagement.

Donaueschingen-Pfohren. Dieses soll die Chance einer lebendigeren und attraktiveren Gestaltung des Kernortes bieten. Das vom Land initiierte kommunale Flächenmanagement fördert im Unterschied zum Entwicklungsprogramm ländlicher Raum (ELR) den Aufbau eines interaktiven Bauflächenkatasters, das den Gebäude- und Grundstückseigentümern die Möglichkeit bietet, ihren oftmals leer stehenden Besitz für eine weitere gestalterische oder bauliche Nutzung bereitzustellen. In Donaueschingen konzentriert sich der Schwerpunkt des innerörtlichen Flächenmanagements in einem ersten Schritt bis 2018 auf Pfohren und Hubertshofen.

"Pfohren ist mit seiner inneren Ortskernentwicklung fortgeschritten. Doch wie viele Orte sind wir an einem Punkt angelangt, an dem wir keinen direkten Einfluss mehr auf die weitere Gestaltung haben, da sich die Gemeinde nicht im Besitz der leer stehenden Grundstücke und Gebäude befindet", so Ortsvorsteher Gerhard Feucht. Hier will das kommunale Flächenmanagement Abhilfe schaffen.

Michael Weber vom Institut für Stadt- und Regionalentwicklung der Hochschule Nürtingen-Geislingen und Stefan Flaig, Teamkoordinator am Entwicklungsbüro Ökoconsult aus Stuttgart, skizzierten das Flächenmanagement als ein Instrument, das die Eigentümer anrege, sich mit den Nutzungsmöglichkeiten ihrer leer stehenden Wohnflächen und Baugrundstücke zu beschäftigen.

Voraussetzungen hierfür sind umfassende Informationen zum Thema Innenraumentwicklung, der kontinuierliche Dialog und die Beratung von Investoren und Eigentümern. Flaig bezeichnete die ständige Ausweisung von Neubaugebieten, die zumeist an den Ortsrändern liegen, langfristig als kontraproduktiv. Kommunalpolitisch fordere der Flächenverbrauch den Kommunen finanziell, strukturell und auch im gesellschaftlichen Bereich immer mehr ab. Die Identifikation mit dem Ort schwinde "und er stirbt langsam aus".

Michael Weber zeigte unterschiedliche Handlungsschritte auf, die dieser Entwicklung entgegenwirken. Leerstände seien eine brach liegende Kapitalanlage, die sich im Dialog mit den Eigentümern in der Regel besser nutzen lassen. Auch könnten Baurechtsfragen ein Hinderungsgrund sein, der die Eigentümer davon abhält, weitere Investitionen zu tätigen.

In all diesen Fällen steht mit dem Bräunlinger Otto Körner vom Planungsbüro Arcus ein Flächenmanager bereit, der die Eigentümer unterstützt. Ziel aller Anstrengungen sei es, die Blockaden zu lösen und die Eigentümer dazu zu bewegen, ihren leer stehenden Besitz konstruktiv weiter zu entwickeln. In einem ersten Schritt ist deshalb die Abstimmung der Daten aus dem Einwohnermeldeamt und dem Liegenschaftskataster erforderlich, um innerorts Potenzialflächen auszuweisen. Noch vor der Sommerpause ist geplant, alle Eigentümer anzuschreiben und sie über die Zufriedenheit mit ihrer Wohnsituation zu befragen. Am 28 September findet eine Informationsveranstaltung zum Thema innerörtliches Flächenmanagement statt.