Die Mezzosopranistin Larissa Botos präsentiert am 19. November bei ihrem Auftritt in den Donauhallen Chansons und Tonfilmschlager. Foto: Veranstalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Junge Talente: Vorhang hebt sich am kommenden Samstag

In den Donauhallen fällt am Samstag, 19. November, der Vorhang zur vierten Ausgabe von "Bühne frei", einer Veranstaltung, mit der die Gemeinschaft unabhängiger Bürger (GUB) talentierte Eigengewächse aus Donaueschingen und Umgebung präsentiert.

Donaueschingen. Mit Tanz, Musik und Gesang werden die regionalen Künstler dabei eine Kostprobe ihres Könnens zeigen und damit den Gästen ein unterhaltsames Abendprogramm bieten.

Mit auf der Bühne steht dann auch die junge Mezzosopranistin Larissa Botos, die in Bräunlingen aufwuchs und mittlerweile an der Hochschule für Musik und Gesang in Mainz die Fächer Oper und Konzert studiert. Bei ihrem Auftritt in den Donauhallen möchte sie den Gästen allerdings einen musikalischen Einblick in ihr Faible für Chansons und Tonfilmschlager geben. Dabei präsentiert sie bekannte Lieder von Marlene Dietrich und Zara Leander und interpretiert sie auf ihre eigene Art und Weise. "Ich habe ein Herz für diese Art von Gesang. Hier kann ich meine Stimmtechniken umsetzen und die Leute damit begeistern. Das macht mir großen Spaß, weil ich dabei auch mit dem Publikum kommunizieren kann", erklärt die 21-jährige Studentin, die schon reichlich Bühnenerfahrung sammeln konnte.

Denn die Liebe zur Musik und dem Gesang begleitet sie schon ihr Leben lang. Ihre Oma hat die Neigung der sangesfreudigen Enkelin schnell erkannt und sie mit vier Jahren bereits mit in den Kinderchor genommen, den sie selbst leitete.

Somit waren die Weichen für Larissa Botos gestellt, die in einer Familie aufwuchs, in der man musiziert und auch singt. Eine weitere Prägung erfolgte, als sie mit 16 Jahren zu den Villinger Klosterspatzen stieß. "Ich hatte das Glück, früh in die Stimmbildungsgruppe aufgenommen zu werden und wurde von der Chorleiterin und Gesangspädagogin Erkentrud Seitz gesangtechnisch sehr gefördert, die mir auch Mut für das Studium machte und mich sehr unterstützte", erzählt Larissa Botos.

Viermal beteiligte sie sich erfolgreich am Wettbewerb Jugend musiziert, bei dem sie dreifache Preisträgerin auf Bundesebene wurde. Bei ihrem Weg zu ihrem angestrebten Ziel hin erzielte die junge Sängerin viele persönliche Fortschritte und machte auch reichlich Bühnenerfahrung.

In ihrer Heimat tritt sie bei diversen Konzerten in Kirchen auf. Bei ihrem Vortrag in Donaueschingen im Rahmen von Bühne frei wird sie von ihrer Tante Liliya Blenkle am Klavier begleitet.

Donaueschingen (jak). Endlich: Das wird man sich gestern im Donaueschinger Rathaus gedacht haben. Das Innenministerium hat nun eine konkrete Zusage gemacht, wann das ehemalige Kasernengelände, auf dem einst die französischen Soldaten untergebracht waren und das vom Land als Notunterkunft genutzt wird, freigegeben wird. Ende 2019 soll es komplett an die Stadt gehen. Dies wurde vom Innenministerium im Entwurf zum "Standortkonzept Erstaufnahme" festgelegt.

"Uns fällt ein Stein vom Herzen. Jetzt haben wir das, was wir immer wollten: Planungssicherheit", sagt Oberbürgermeister Erik Pauly. Damit, dass das Land die Konversionsfläche sofort und komplett freigeben werde, habe keiner im Rathaus gerechnet. "Eine gewisse Übergangszeit ist wirklich akzeptabel", findet der Oberbürgermeister. Denn der Konversionsprozess kann auch nicht für die komplette Fläche auf einmal in Angriff genommen werden. Auch hier ist eine schrittweise Erschließung der Fläche aus nördlicher Richtung hinab zum Hindenburgring geplant.

Es könnte also durchaus sein, dass gerade der vordere Bereich mit seinen unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden sowieso nicht vor 2019 für den Konversionsprozess genutzt werden würde. Für die Stadt ergibt sich dadurch der Vorteil, dass sie – solange das Land die Gebäude nutzt – keine Verkehrssicherungsplicht hat.

Am kommenden Dienstag steigt der Gemeinderat in die Investitionsplanungen für den Haushalt 2017 an. Und eben für diese Diskussionen ist es wichtig, dass auch klar ist, dass über das für die Stadtentwicklung so wichtige Gelände verfügt werden kann. Denn nun kann weiter über den Neubau der Realschule diskutiert werden und andere Dinge, wie beispielsweise die Erschließung des vierten Bauabschnittes Schützenberg sind hinfällig.

Donaueschingen (lrd). "Es ist spannend und man lernt viele interessante Leute kennen", so kommentiert der 800-Meter-Olympiasieger von Sydney, Nils Schumann, seine derzeitige Tour durch Süddeutschland, auf der er sein Buch "Lebenstempo – In Alltag und Sport den eigenen Rhythmus finden" vorstellt. Auf Einladung in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Baar war Schumann am Dienstagabend in der Stadtbibliothek zu Gast.

Im Laufe des Abends las Nils Schumann zwei längere Passagen aus seinem Buch vor, das stark von seinen eigenen Lebenserfahrungen mit Höhen und Tiefen geprägt ist. Im Anschluss daran suchte er das Gespräch mit den Besuchern und ging geduldig auf alle Fragen ein.

Schumann wurde 1997 Junioren-Europameister im 800-Meter-Lauf und gewann 1998 in der Halle sowohl die Deutsche als auch die Europameisterschaft. 1999 wurde er U-23-Europameister, im Jahr 2000 holte er in Sydney die Goldmedaille und wurde zum Sportler des Jahres gekürt.

Diese Erfolge konnte er in der Folge nicht mehr erreichen. Zahlreiche Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück. Nach eigenen Worten hat er die Hälfte seiner Karriere in Krankenhäusern oder Rehaeinrichtungen verbracht. Es folgten private Krisen wie Scheidung und Privatinsolvenz. "Statt reich zu sein war ich hoch verschuldet, statt frisch verliebt zu sein war ich frisch verlassen und aus dem weißblonden Helden war ein unter Doping stehender Kahlkopf geworden", schreibt er in seinem Buch. 2009 beendete er seine Karriere. Mittlerweile hat er eine neue Familie gegründet, eine Ausbildung als Personal Trainer absolviert und gibt anderen seine Erfahrungen weiter.

Den Auftakt der Veranstaltung bildete eine Zeitreise ins Jahr 2000, der Radiokommentar des Reporters Jens-Jörg Riek zum Olympiasieg. Nach diesem Sieg sei er süchtig nach Erfolg geworden, wie ein Junkie. Er verglich sich mit Goethes "Faust", vom Teufel getrieben zwischen Versagensängsten und Trotz, bis zum Karriereende neun Jahre später. Immer wieder treibt ihn der Ehrgeiz, zuletzt, als er seinen ersten Marathon lief, der in den letzten 15 Kilometern zum Albtraum wurde. Selbstkritisch rät er, man müsse lernen, achtsamer zu sein, seine Grenzen nicht zu überschreiten.

Dann beschreibt er die Erfahrungen mit Leuten, die er heute coacht. Er wirbt für Fitness als täglicher Bestandteil des Lebens, so wie das Zähneputzen. Aber nicht die Fitness aus dem Studio mit dem perfekten Sixpack. Sie müsse passend zu jeweiligen Menschen sein, wohl dosiert, jeder in seinem Tempo. Wer beispielsweise regelmäßig laufe, sei danach ein anderer Mensch, ausgeglichener, liebevoller und könne besser schlafen.

Die Sterblichkeit von Läufern sei kleiner als bei Nichtläufern. Einseitiger Leistungssport hingegen sei nicht gesund. Trotz aller Tiefs habe es in seiner Karriere auch viel Schönes gegeben. "Ich würde das genau so wieder machen", resümiert Nils Schumann.