Projektleiter Tim Kaysers vom Büro Planstatt in Überlingen am Bodensee wird am 28. November das Projekt Landschaftspark Junge Donau bei der Übergabe des Masterplans im Museum Biedermann vorstellen. Foto: Filipp

Landschaftspark Junge Donau wird mit Urkundenübergabe am 28. November im Museum Biedermann besiegelt.

Donaueschingen - Das blaue Band der Donau als Lebens- und Kulturraum, Wirtschafts- und Arbeitsraum sowie Natur- und Freizeitraum – insgesamt fünf Leitthemen soll der Landschaftspark Junge Donau unter den Gesichtspunkten Mobilität, Naherholung, Kunst und Kultur, Europa und Demografiewandel bündeln.

Am 28. November fällt um 11 Uhr im Museum Biedermann in Donaueschingen mit der Übergabe der Urkunden an die Bürgermeister der beteiligten Kommunen der Startschuss für das ehrgeizige Vorhaben. Die Schirmherrschaft hat Gerlinde Kretschmann übernommen.

Insgesamt soll so ein Netzwerk über drei Landkreise und zwei Regierungsbezirke aufgebaut werden. Bislang sind neun Kommunen in der Interessengemeinschaft organisiert: Donaueschingen, Geisingen, Immendingen, Tuttlingen, Mühlheim, Fridingen, Beuron, Inzigkofen und Sigmaringen.

Zahlreiche Projekt sind bereits skizziert, so etwa die Hängebrücke bei Inzigkofen, wie der Projektleiter Tim Kaysers im Gespräch mit unserer Zeitung erläutert. Für Donaueschingen sieht der Gemeinderat vor allem hinsichtlich der touristischen Entwicklung Potenzial. Ein eigenes Projekt anzustoßen, sei jedoch nicht vorgesehen. Allerdings bietet das Vorhaben Landschaftspark nun die Chance, sich intensiv mit der Konzeption des Irmaparks als Bürgerpark und mit der Neugestaltung eines durchgängigen Fuß- und Radwegs von der Innenstadt bis zum Zusammenfluss von Brigach und Breg zu beschäftigen. In Pfohren soll zudem der Donauuferweg zugänglicher gemacht werden, ein pädagogischer Lehrpfad ist im Gespräch und im Park ist die Ausweisung neuer Rundwege vorgesehen. Bei den Haushaltsberatungen sollen deshalb auch die Möglichkeiten geprüft werden, hierfür Mittel einzustellen.

Projektsprecher für die kreisübergreifenden Konzepte der Kommunen ist der Tuttlinger Oberbürgermeister Michael Beck, Projektpartner sind die Erzabtei Beuron, der Naturpark Obere Donau und die Donaubergland GmbH. Auch die Bürger sollen in die einzelnen Projekte durch Initiativen einbezogen werden, wie die Schirmherrin und Sigmaringerin in ihrem Grußwort unterstreicht.

Bei den Planern setzt man darauf, EU-Fördermittel zu erhalten, um gerade Bahnhöfe im ländlichen Raum wieder zu einem Kommunikations– und Mobilitätsraum zu gestalten. Etwa im Hinblick auf stark wachsendes Interesse an E-Mobilität. So möchte sich das Oberzentrum Tuttlingen mit dem im März vorgestellten Vorhaben Donaubahn in dieser Hinsicht einbringen. Dafür wird ein Antrag im EU-förderfähigen LENA-Programm gestellt. Auch in Tuttlingen soll die Uferpromenade neu gestaltet und beim Nägelesee ein Übergang geschaffen werden. Insgesamt sollen dort im kommenden Jahr 15.000 Euro für Donauprojekte ausgegeben werden.

Eröffnung der Auftaktveranstaltung am 28. November ist um 11 Uhr durch Donaueschingens OB Erik Pauly, um 11.20 Uhr folgt eine Einführung in die Donauraumstrategie durch Matthias Holzer vom Staatsministerium Baden-Württemberg. Die Donauraumstrategie wurde von der Europäischen Kommission für Makroregionen erarbeitet und vom Europäischen Rat im Juni 2011 gebilligt sowie Anfang Oktober auf der Donau-Parlamentarierkonferenz in Budapest vorgestellt. Verschiedene Plattformen wie Jugenddiskussionen und Symposien in verschiedenen Anrainerstaaten sind ebenfalls geplant. Der Rektor der Hochschule Furtwangen Rolf Schofer wird anschließend ab 11.50 Uhr über die Herausforderungen und Chancen sprechen. Musikalische Einlagen und die Übergabe der Urkunden durch den Überlinger Landschaftsarchitekten Johann Senner sind weitere Programmpunkte. Abschließend soll der Rahmenplan als Flaschenpost am Ufer des Museums Biedermann unmittelbar am Zulauf der Donauquelle in der Brigach symbolisch auf den Weg des rund 2857 Kilometer langen Flusses gebracht werden.