Freut sich über die guten Zahlen der Kunstschule: Leiter Andreas Bordel-Vodde. Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Entwicklung: Krisenzeiten offenbar überwunden / Erfolg mit Kooperationen und Erwachsenenkursen

Die Kunstschule galt jahrelang als Sorgenkind unter den städtischen Angeboten.

Donaueschingen (gvo). Während die Musikschule oder auch die Volkshochschule immer wieder Rekorde bei den Teilnahmezahlen meldeten, drohte das jüngste Pflänzchen gar einzugehen, weil die Teilnehmerzahlen nicht nur stagnierten, sondern fielen.

Bei der Rathausreform noch unter dem früheren OB Thorsten Frei wurde die 1990 gegründete Kunstschule dann gar der Obhut der Musikschule unterstellt. Mit dieser Fusion zur Kunst- und Musikschule wurde auch begrifflich eine schon 2008 eingeleitete Neuausrichtung deutlich.

Auf den Begriff "Jugend" vor Kunst- und Musikschule wurde bewusst verzichtet, um sich verstärkt Erwachsenen zu öffnen. Dies, die Qualität der Kurse, die Kunstschulleiter Andreas Bordel-Vodde hervorhebt, sowie die eingegangene Kooperation mit Schulen und dem Museum Art Plus haben die Kunstschule aus dem Tief zu nicht gekannten Höhen mit Rekordzahlen im laufenden Jahr geführt.

"Es sind derzeit so viele Teilnehmer wie nie zuvor angemeldet", freut sich Bordel-Vodde. Der bisherige Höchststand von 245 aus dem Juli 2011 habe man mit 254 locker übertroffen. "Dass die Kurse so positive Resonanz erfahren, spricht zweifellos für die Qualität des Angebots und resultiert aus der vorzüglichen Arbeit der Kursleiter", sagt Schulleiter Andreas Bordel-Vodde, der auf elf engagierte und bestens ausgebildete Kollegen auf Honorarbasis zurückgreifen kann. Insgesamt habe das Team im laufenden Jahr über 2000 Unterrichtseinheiten erteilt, auch dies sei ein neuer Rekord.

Positiv auf die Entwicklung wirkt sich auch die Umstellung an den Schulen auf den Ganztagesbetrieb aus. 64 Kinder erreicht die Kunstschule über diesen Weg. So finden zwei Kurse wöchentlich an der Erich Kästner-Schule statt, einer an der Eichendorffschule sowie zwei in den eigenen Räumen für Schüler der Heinrich-Feurstein-Schule und der Realschule. Neben den fortlaufenden Kursen kommen aufs Jahr umgerechnet rund 35 Teilnehmer aus Projekten. Dazu gehören Geburtstagsworkshops und vor allem Angebote mit dem Museum Art Plus. Dazu zählen die regelmäßigen Kinder-Kunst-Workshops, Ferienangebote und Museumsworkshops, welche oft von ganzen Schulklassen gebucht werden. Hier schließt sich an eine einstündige Führung durch die aktuelle Ausstellung ein zweistündiger Workshop in der Kunstschule an, jeweils zu einem Schwerpunkt der gerade präsentierten Arbeiten.

Den Erfolgskurs will Andreas Bordel-Vodde nicht verlassen. "Es gibt noch Luft nach oben". Er spricht dabei Kurse an, in denen es noch einige freie Kapazitäten gibt: beispielsweise das Offene Atelier Bauwerkstatt (ab 10 Jahren, Leitung: Michael Rofka), Modezeichnen (ab 14 Jahren, Anna Rofka) oder Trickfilm (Andreas Bordel-Vodde, ab 12 Jahren). Auch der Akademiekurs, in welchem Mappen für Aufnahmeprüfungen erstellt werden, hat noch Plätze frei (ab 16 Jahren, Ariane Faller-Budasz/ Mateusz Budasz).

Weitere Informationen: www.kunstschule-ds.de, Facebook: "Kunstschule Donaueschingen".

Die beliebtesten Kurse verteilen sich unterschiedlich auf die Kursangebote. Am meisten nachgefragt sind momentan das klassische Ballett 1 (Leitung: Sophie Pfister, 20 Teilnehmer), das Offene Atelier Kinderwerkstatt (Christine Thimm 17), das Offene Atelier Freies Malen (Mateusz Budasz, 13), das Malatelier 1 (11) und der Kurs für junge Männer aus Afghanistan und Syrien (VABO I der KHS-Schulen, 18), beide geleitet von Andreas Bordel-Vodde.