Der Maischerz in Allmendshofen. Foto: Wild Foto: Schwarzwälder-Bote

Walpurgisnacht: Schabernack in der Nacht zum 1. Mai

Donaueschingen/Bräunlingen (hon). Scherze und Schabernack: In der Walpurgisnacht auf den 1. Mai sind meist junge Leute unterwegs, um Unfug zu treiben: Am bekanntesten ist die ausgehängte Gartentür, gefolgt von Türklinken, die mit Senf, Zahnpasta oder Nugatcreme beschmiert werden. Doch mittlerweile scheint diese Tradition in Donaueschingen nicht mehr gelebt zu werden – wie eine Tour durch die Stadt gestern Vormittag zeigte.

Nur in einem kleinen Stadtteil wird das alte Brauchtum noch gepflegt: in Allmendshofen. Hier transportiert der Streich sogar eine lokalpolitische Botschaft, quasi ein Konter zum beschlossenen Bregbrücken-Abriss. Mit einem großformatigen Transparent kommentierten Scherzbolde in der Mainacht den aus Allmendshofer Sicht verfrühten Abriss der Brücke und die "endlose Geschichte" einschließlich der offenen Fragen zum Neubau. Ansonsten verlief die Walpurgisnacht ruhig, bei dem am Siedlersteg umgeworfenen Müllcontainer handelt es sich nicht um einem Maischerz, sondern einfach um Vandalismus.

Einen außergewöhnlichen vorbereitungsintensiven Maischerz mit dorfhistorischem Hintergrund erlaubten sich dagegen Scherzbolde in Döggingen. Döggingen hat über Nacht einen Hausnamenpfad erhalten. Im Vorfeld der Maiennacht wurden Holzschilder mit den Hausnamen von 51 Dögginger Anwesen bemalt und nächtens an den entsprechenden Häusern angebracht. Parallel dazu fanden die betreffenden Hausbewohner in den Briekästen einen detaillierten Ortsplan mit der genauen Lage der Häuser.