Sieht so die Baarlandschaft bei Fürstenberg künftig aus? Derzeit gibt es dort eine Anlage auf der "Länge" bei Fürstenberg. Das Verfahren für einen Teilflächennutzungsplan mit bis zu sieben potentiellen Standorten läuft derzeit. Die "Bürgerinitiative zum Schutz des Hochschwarzwaldes" mit Sitz in St. Märgen stuft die "Länge" aus betriebswirtschaftlicher Sicht für nicht optimal ein. Foto: SB-Archiv

Bürgerinitiative stuft Investitionen in die Windkraft bei Fürstenberg als riskant ein.

Donaueschingen - Auf die Wende setzt der Gemeindeverwaltungsverband Donaueschingen. Auf Gemarkungen Hüfingen und Donaueschingen könnten bis zu sieben Windkraftanlagen entstehen. Noch vor der Offenlage des Teilflächennutzungsplanes kommt Kritik seitens der "Bürgerinitiative zum Schutz des Hochschwarzwaldes".

Elmar Klein, Vorsitzender der Bürgerinitiative mit Sitz in St. Märgen, warnt in einem Brief an unsere Redaktion vor riskanten Investitionen in Windkraftanlagen "Auf der Länge". An diesem Standort rechnet er bei den dort herrschenden Rahmenbedingungen mit einem möglichen Verlust von jährlich 75 000 Euro je Anlage. Die Fachleute der Bürgerinitiative errechneten einen möglichen Jahresertrag von 4,4 Mio Kilowattstunden auf der Basis von Messwerten für einen bestimmten Anlagentyp (Enercon E 101 mit 3 Megawatt Leistung). Eine Bürgerbeteiligung an solchen Windkraftanlagen dürfe deshalb keine Kommune guten Gewissens empfehlen. Zudem dürften sich die Gewerbesteuereinnahmen nicht in dem von den Kommunen erhofftem Maße erfüllen.

Die Ausbeute einer, dem jetzigen Typ auf der Länge vergleichbaren Anlage (Repower MD 77) mit einer Nabenhöhe von 90 Metern liege nach Berechnungen der Bürgerinitiative bei 15,5 Mio Kilowattstunden in den acht ertragsstärksten Jahren (991 Meter über NN). Daraus errechne sich eine durchschnittliche jährliche Benutzungsstundenzahl von 1286. Die mittlere Jahreswindgeschwindigkeit in Nabenhöhe liege bei 4,88 Meter je Sekunde.

Die Kommunen hofften, Investoren zu finden, die auf dem langgezogenen Bergrücken möglichst im Bereich eigener Grundstücke Windräder errichten, so Elmar Klein. Es setze gar ein Wettrennen ein, der erste zu sein. Bislang würden Bürgermeister und Oberbürgermeister von Pachteinnahmen und Gewerbesteuern gelockt.

Die "Länge" bei Fürstenberg biete einen Vorteil: Es stehe dort bereits ein Windkraftrad, dessen Werte zur Beurteilung der Chancen einer Investition in diese Form der Energiegewinnung herangezogen werden können. Dort bestehe, so Elmar Klein, bereits das ausgewiesene Recht, eine zweite Windenergieanlage zu bauen. Interessenten müssten sich fragen, warum es seit zwölf Jahren nicht dazu gekommen sei.

Der Technische Ausschuss des Gemeinderats Donaueschingen berät heute auf der Basis des Teilflächennutzungsplanes "Steuerung der Windkraft", ob Bauinteressenten zu einem Pachtangebot geeigneter Flächen aufgefordert werden sollen.

Der Zeitplan zur Realisierung von Windkraftanlagen auf den Gemarkungen Donaueschingen und Hüfingen ist derweil straff terminiert. Der Teilflächennutzungsplan "Steuerung der Windkraft", auf dem Bereiche für sieben mögliche Anlagenstandorte ausgewiesen sind, soll vom 11. Februar bis 11. März offengelegt werden. Mit einem Satzungsbeschluss rechnet der Gemeindeverwaltungsverband am 18. Juni. Bereits vor der Offenlage seien weitgehend sämtliche kritischen Bereiche abgearbeitet worden, so die Stadtverwaltung Donaueschingen. Lediglich sogenannte Richtfunkstrecken "Auf der Länge" bei Fürstenberg müssten noch bearbeitet werden.