Das Musical vereint Tanz, Schauspiel und Gesang. Fotos: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Freie evangelische Gemeinde lädt in Festhalle / Gesangliches Erfolgsprojekt gastiert auf der Baar

Adonia, der Musicalveranstalter mit evangelischen Wurzeln, war mit einem seiner Teen- und Jugendcamps in Wolterdingen zu Gast und begeisterte mit der Musical-Aufführung Josef in der komplett belegten Festhalle.

Donaueschingen-Wolterdingen. Als Gastgeber ermöglichte die Freie evangelischen Gemeinde (FEG) Donaueschingen dem Publikum die Teilnahme an einem Erfolgsprojekt, das in einzigartiger Weise die kreativ-künstlerischen Talente Jugendlicher und ihre Beziehung zum christlichen Glauben fördert. Rund 70 Kinder und Jugendliche tauchten während rund eineinhalb Stunden ihre Zuhörer in ein audiovisuelles Musicalerlebnis, das die Botschaft aus dem Musical von Josef in einer Art und Weise übermittelte, die sich gut auf die heutige Zeit übertragen lässt.

Eine Geschichte über Sünde, Schuld, Vergebung und Versöhnung, die durch die Intensität und Begeisterung der Akteure glaubhaft wirkte und viele der Zuhörer berührte. Inhaltlich spielte sich die Handlung vor mehr als 2000 Jahren ab, doch sie hätte jederzeit auch im Jetzt spielen können. Josef, der Traumtänzer und Liebling seiner Eltern, von seinen eifersüchtigen Brüdern und Schwestern denunziert, kommt als Sklave nach Ägypten. Dort angekommen und von der Frau seines Chefs der Vergewaltigung bezichtigt, landet er unschuldig im Gefängnis. Auch in diesem Handlungsabschnitt war der Bezug zu den aktuellen Geschehnissen um sexuelle Belästigung, Verleumdung und Verrat unüberhörbar.

Josefs Gottvertrauen und Glauben machen ihn wie durch ein Wunder zum zweithöchsten Mann im Staat. Doch Macht alleine macht nicht glücklich. Erst Jahre später war es Josef möglich, sich mit seiner Familie zu versöhnen und in seine Heimat zurückzukehren. Die Intensität, mit der die Jugendlichen die Geschichte über Josef aufführten, und die Art, wie sich die Auftritte von Chor, Band, Tänzern, Schauspielern und Akteuren ergänzten, war beeindruckend. Der Teamgeist der Akteure und die Begeisterung, mit der sie am Musical teilnahmen, war in jeder Szene hör- und erlebbar. Von Beginn an fesselten sie ihr Publikum mit ihrem Elan und lieferten einen Beleg für die Essenz, die im gemeinschaftlichen Gesang steckt. Chorarbeit muss nicht langweilig sein. Mit der Wahl des richtigen Projektes wird sie zu einem Erfolgsprodukt, das junge Chormitglieder in Scharen anlockt.

Lösungsansatz gegen beklagte Überalterung

Insofern bot die Musicalaufführung auch einen Lösungsansatz gegen die landauf- und landab vielfach beklagte Überalterung und den Rückgang der Mitglieder in den Gesangsvereinen. Ein musikalisches Projekt, das Mitwirkende aus der gesamten Region zwischen Nordschwarzwald und Bodensee vereinigt und inhaltlich von der ersten bis zur letzten Sekunde Zuhörer und Akteure gleichermaßen begeistert, traf in Wolterdingen mitten ins Herz. Viele, die zum ersten Mal da waren, kommen beim nächsten Mal bestimmt wieder, wenn Adonia ruft.