Die Spielplatztester vom Kindergarten Aufen zusammen mit (von links) Oberbürgermeister Erik Pauly, Verwaltungs-Praktikantin Hanna Schäfer, Armin Börnert, Leiter der Technischen Dienste, Erzieherin Myriam Reuther, Kerstin Soika (Anwohnerin) und Erzieherin Tanja Simon-Bucher. Foto: Niederberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Sanierung: Aufener Kinder freuen sich über neues Freizeitangebot / Stadt investiert jedes Jahr 35 000 Euro

Lukas entert das Klettergerät, Viktoria, Jule und Milou besetzen die Vogelnestschaukel, Filip ist der Erste, der mit der Seilbahn durch die Luft schwebt, und Alexa hüpft auf dem Trampolin herum.

Donaueschingen (hon). Die Buben und Mädchen des Aufener Kindergartens sind unter den Augen ihrer Erzieherinnen Tanja Simon-Bucher und Myriam Reuther zu Spielplatz-Testern geworden. Wer die Kinder beobachtet, merkt schnell: Sie haben auf dem von der Stadt komplett neu gestalteten Spielplatz in Aufen einen Riesenspaß.

Kurze Beine, kurze Wege: Dieser Grundsatz liegt der Donaueschinger Spielplatz-Konzeption zugrunde. Das hat zum Ergebnis, dass es in der Kernstadt und den Stadtteilen 23 Spielplätze gibt, dazu die Spielplätze auf den Pausenhöfen der Schulen und eine Skateranlage. Der frühere OB Thorsten Frei wollte vor einigen Jahren statt 23 halbherzig ausgestatteten Spielplätzen lieber weniger Spielplätze, die dafür aber deutlich attraktiver sein sollten. Ein Vorstoß, der nie umgesetzt wurde. Jedes Jahr werde ein Spielplatz komplett überholt, sagt Armin Börnert, der Chef der Technischen Dienste. Nachdem der Neudinger Spielplatz im vergangenen Jahr eine Frischzellenkur erfahren hat, war in diesem Jahr der Aufener an der Reihe. Im Herbst soll die Mehrgenerationenanlage im Irmapark fertiggesellt sein, nächstes Jahr steht die Sanierung des Spielplatzes in Heidenhofen an. Im Haushaltsplan finden sich deshalb jedes Jahr 35 000 Euro, die für Spielplätze reserviert sind. Oberbürgermeister Erik Pauly unterstreicht beim Vor-Ort-Termin in Aufen, dass die Mitarbeiter der technischen Dienste alles komplett selbst gemacht hätten: von der Konzeption bis zum Aufstellen der vielen neuen Spielgeräte. "So sparen wir die Kosten für ein Planungsbüro. Das Geld stecken wir lieber in die Ausstattung eines Spielplatzes."

Der rundumerneuerte Aufener Spielplatz erinnert fast an einen Park. Das Gelände ist modelliert, es gibt zwei Holzbänke mit einem Holztisch, Bäume spenden Schatten. Gleichzeitig ist er gut einsehbar. Das sei sehr wichtig, so Börnert. Denn dunkle Ecken zögen Personen an, die niemand auf einem Spielplatz sehen möchte.

Der neue Aufener Spielplatz ist zweigeteilt. Es gibt einen Bereich für Kleinkinder mit einer Rutschbahn, die in einem großen Sandkasten mit Minibagger endet. Hackschnitzel bedecken den Boden des Bereichs, der sich an ältere Kinder richtet. Hier stehen ein Klettergerüst aus Metall (der Langlebigkeit wegen), eine Vogelnestschaukel eine Wippe und ein Wipp-Motorrad. Die letzten beiden Spielgeräte sind die Einzigen, die vom alten Spielplatz übernommen worden sind.

Und welches Spielgerät ist nun das beliebteste? Wenn man zur Beantwortung dieser Frage die Länge der Schlange als Maßstab nimmt, dann ist die Antwort der Aufener Kindergartenkinder eindeutig: die Seilbahn.

Es leuchtet sofort ein, dass auf einem Kinderspielplatz Alkohol und Zigaretten verboten sind. Dass sich hier auch nur Kinder bis 14 Jahren aufhalten dürfen, ebenfalls. Und dass die Spielzeiten eingeschränkt sind, auch – schließlich liegt der Spielplatz in einem Wohngebiet. Aber wieso sind Fahrradhelme ausdrücklich verboten? Armin Börnert, der Leiter der Technischen Dienste, kennt die Antwort. "Wenn Kinder auf dem Spielplatz ihren Helm aufbehalten, besteht die Gefahr, dass sie an einer gefährlichen Stelle hängenbleiben und sich im schlimmsten Fall sogar strangulieren", erklärt er.