Im Gespräch mit Sozialbetreuerin Jessica Stifel wollte Gisela Erler herausfinden, wie Ehrenamtliche zusammen arbeiten. Foto: Falke Foto: Schwarzwälder-Bote

Grünen-Räte ermöglichen Staatsrätin Einblick in Arbeitskreis Asyl

Von Madlen Falke

Donaueschingen. Einen Einblick in die Arbeit des Arbeitskreises Asyl verschaffte sich Staatsrätin Gisela Erler im Anschluss an ihren Termin im Rathaus. Dabei war auffällig, dass bei diesem Termin kein städtischer Mitarbeiter mehr anwesend war. Die Grünen-Fraktion hatte zu diesem Treffen eingeladen und bekam sogleich einen Auftrag von der Staatsrätin mit.

Als die Zusammenarbeit des Arbeitskreises und der Sozialbetreuung mit der Stadt zur Sprache kam, konnten die Ehrenamtlichen nur mit den Schultern zucken: Weder Jessica Stifel, Sozialbetreuerin des Roten Kreuzes und verantwortlich für den Sternensaal, noch die Ehrenamtlichen haben einen Ansprechpartner bei der Stadt.

Auch wenn ihr sehr wohl bewusst sei, dass die formale Verantwortlichkeit beim Landkreis liege, sehe sie die Notwendigkeit, dass auch die Kommunen sich stärker in der Koordination ihrer Ehrenamtlichen bemühen müssten, meinte Gisela Erler.

Elmar Enssle vom Arbeitskreis Asyl musste feststellen, dass die Stelle der Ausländerbehörde bei der Stadt nicht ausreiche, um den aktuellen Bedarf abzudecken. "Als die Sachbearbeiterin Urlaub hatte, war gar niemand ansprechbar. Bei so vielen Menschen, die mittlerweile in Donaueschingen sind und noch kommen werden, dürfte das nicht sein", sagte Enssle.

Stadtrat Christian Kaiser erklärt sich die Situation so, dass die personelle Situation noch die von vor zehn Jahren sei, als die Lage noch nicht so prekär war. "In Zukunft muss die Verzahnung besser werden", sieht er den Bedarf. Erler gab den anwesenden Stadträten, dazu gehörten neben Kaiser auch Annie Bronner und Uwe Kaminski, quasi den Auftrag mit, dies in den Gemeinderat hineinzutragen und anzustoßen.

Jan Hauser, Sozialamtsleiter des Landkreises, informierte bei dem Treffen über die aktuelle Lage. Immer mehr Menschen suchen in Deutschland Asyl. Das wirkt sich massiv auf den Kreis aus. Die Monatszahlen haben sich von anfangs 20 bis 40 auf aktuell knapp 100 Personen gesteigert.