Die ersten Häuser Am Altweg/Falkenweg wurden im Sommer fertig, umgehend waren alle Wohnungen belegt. Foto: Vollmer

Baugenossenschaft: Bevölkerungsstruktur im Wandel. Markt kann die Nachfrage kaum noch befriedigen.

Donaueschingen - Der Alterung der Gesellschaft folgt der Trend zu kleineren Wohnungen. Der Markt kann die Nachfrage kaum noch befriedigen.

Diese im Land generelle Entwicklung spiegelt sich auch bei der in Donaueschingen und in Furtwangen agierenden Baugenossenschaft Schwarzwald-Baar wider. Generell seien die Wohnungen der Genossenschaft stark gefragt, schreiben die beiden Vorstände Peter Hasemann und Peter Konn im Geschäftsbericht 2014, der kommenden Donnerstag, 3. Dezember, 19 Uhr, im Foyer der Donauhallen den Mitgliedern vorgelegt wird. Die Nachfrage nach kleineren und günstigen Wohnungen sei noch größer, der Markt gebe diese aber gar nicht her.

Auch finanziell schwächer Gestellte bekommen durch einen rückläufigen Bestand an öffentlich geförderten Wohnungen trotz Berechtigungsscheinen von der Stadt kaum noch Wohnraum. Hasemann und Konn machen dafür aber nicht nur den rückläufigen Sozialwohnungsbau verantwortlich, sondern eine politische Fehlentwicklung. Viele öffentlich geförderte Wohnungen seien von Personen belegt, die finanziell längst nicht mehr zum Kreis der Förderberechtigten zählten, den günstigen Wohnraum aber blockierten.

Die günstigen Zinsen am Markt sorgen andererseits für Entspannung bei den früher sehr gefragten großen Wohnungen mit vier und mehr Zimmern. Familien entschließen sich verstärkt zum Bau eines Eigenheims oder zum Kauf von älteren Einfamilienhäusern, deren Bewohner nun eher zu kleineren Wohnungen tendieren.

Die Baugenossenschaft wird auf den Wandel in der Bevölkerungsstruktur reagieren müssen. Während für Donaueschingen in den nächsten 15 Jahren noch eine steigende Bevölkerungszahl prognostiziert wird, soll sie in Furtwangen um zwölf Prozent zurückgehen. Dann drohen Leerstände, die man mit Umbauten oder Verkäufen vermeiden möchte.

Das Jahr 2014 ist für die Baugenossenschaft sehr gut verlaufen. 1086 (-1) eigene Wohnungen werden verwaltet, der Mitgliederstand ist mit 1301 Personen wieder leicht gestiegen.

Auch die Ertragslage ist gut: der Jahresüberschuss liegt bei 932 000 Euro und damit um 306 000 Euro höher als 2013. Die Eigenkapitalquote wurde auf 41,4 Prozent gesteigert. Parallel zu den üblichen Wohnungssanierungen pro Jahr wurde die Baugenossenschaft mit den Neubauten Am Altweg/Falkenweg nach längerer Zeit wieder einmal als Bauherrin aktiv. 39 hochwertige Mietwohnungen wurden hier 2015 geschaffen. Sie waren sofort vergriffen. Zehn Millionen Euro wurden hier investiert. Weitere zwei Häuser mit je 13 Wohnungen könnten in den nächsten Jahren am angrenzenden Falkenweg noch gebaut werden.