Die Kunstpädagogin Monika Broghammer beschäftigt sich am liebsten mit Kindern. Ihnen die Kunst näher zu bringen, ist ihre Leidenschaft. Foto: Museum Art Plus Foto: Schwarzwälder-Bote

Monika Broghammer gibt Workshops im Museum Art Plus / Für die Kunstpädagogin stehen Freude und Humor im Mittelpunkt

Donaueschingen. Vermittlung liegt ihr besonders gut. Monika Broghammer kann die Freude an der zeitgenössischen Kunst an andere Menschen weitergeben. Seit 2011 arbeitet die Kunstpädagogin im Museum Art Plus, übernimmt die monatlichen Kinderführungen und bietet Kunstworkshops für Kinder an. Außerdem organisiert sie Kindergeburtstage mit künstlerischem Angebot. "Mein Vater hatte ein Malergeschäft, meine Mutter ein Schneideratelier. Ich bin in einem kreativen und künstlerischen Umfeld aufgewachsen", erzählt Broghammer, die als Kind mit ihren Eltern häufig Kirchen und Museen besuchte.

"Mein Vater war Hausmaler bei dem bekannten Bildhauer Erich Hauser aus Rottweil. Er hat dessen Objekte aus Edelstahl gewalzt und bearbeitet, die Werkstätten und Häuser gestrichen. Ich bin so schon als junges Mädchen mit moderner Kunst in Kontakt gekommen", berichtet Broghammer. Sie habe gespürt mit welcher Liebe zum Detail ihr Vater vor allem auch die künstlerischen Tätigkeiten verrichtet hat, darunter die Restauration von Heiligenfiguren oder die Herstellung von Bühnenbildern.

Nach dem Realschulabschluss absolvierte die 1969 in Rottweil geborene Frau eine duale Ausbildung im Malerhandwerk. Nach zwei Jahren in Neuseeland, Australien und Asien kehrte Monika Broghammer nach Villingen zurück, heiratete 1993 und bekam zwei Kinder. Viele Jahre arbeitete sie ehrenamtlich im Bereich ästhetischer Frühförderung an der Grundschule und absolvierte dann ein Studium der Kunsttherapie und Kunstpädagogik. Über die Stadt Villingen-Schwenningen hat sie Kinderkurse angeboten und mit der Volkshochschule entwickelte sie inklusive Angebote für gesunde und behinderte Kinder. Dafür wurde sie 2013 mit dem Paul-Lächler-Preis in Stuttgart ausgezeichnet. Die Arbeit im Museum Art Plus schätzt sie sehr: "Ich bewege mich gerne in der Architektur und der besonderen und ruhigen Atmosphäre. Die gezeigten Kunstwerke bereichern mich jedes Mal. Bei den verschiedenen Ausstellungen arbeite ich mich intensiv ein, lese viel und schon während ich die kunsthistorischen Begleittexte studiere, übersetzte ich sie in eine Kindersprache, damit die jungen Besucher auch verstehen, was die Künstler zum Ausdruck bringen wollen."

In ihren Kunstworkshops bietet sie immer verschiedene Schwierigkeitsgrade an, die dem jeweiligen Alter entsprechen. "Freude und Humor stehen bei mir immer im Vordergrund. Die Kinder sind neugierig, haben wache Augen und sind gespannt. Dann merken sie, dass es gar nicht so schwierig ist und machen sich selbst ans Werk. Es sind schon richtig tolle Arbeiten entstanden. Zum Beispiel haben sie Flaschen auf Kartons gestellt und mit Gipsbinden ummantelt, da kamen Vulkanlandschaften, Leuchttürme und Strände zustanden, mit denen sie dann auch gleich spielen konnten", erzählt die Kunstpädagogin. Bei einem Workshop begleitend zur Ausstellung von Josef Bücheler kam dieser selbst vorbei und machte mit den Kindern aus Verpackungskarton Tiere, die sie mit Pappmaché ummantelt und bemalt haben. "Die waren so begeistert, dass sie gleich noch Futter und Stall gebaut haben oder einen Teich für den Schwan", erinnert sich Broghammer.

Wenn sie nicht gerade mit Kindern Kunst macht oder ihnen Kunstwerke nahe bringt, dann wandert sie mit ihrer Familie und dem Hund über die Alpen. "Ich gehe leidenschaftlich gerne zu Fuß, am liebsten nur mit dem Schlafsack bepackt. Ein gutes Quellwasser oder ein leckeres Bauernbrot sind dann das größte Glück"