Der Pressesprecher der Stadt Donaueschingen mit einem DS-Kennzeichen. Die Hoffnung darauf begraben will man im Rathaus noch nicht. Foto: Spathelf

Fünf Altkennzeichen wiederbelebt. Donaueschingen nach Entscheidung des Landesministeriums nicht dabei.

Donaueschingen - Die fünf Nostalgie-Kennzeichen Schwäbisch Gmünd (GD), Leonberg (LEO), Backnang (BK), Buchen (BCH) und Hechingen (HCH) sollen im Südwesten wieder zugelassen werden. Auf ein "DS" für Donaueschingen wird man damit in der Baar-Stadt nur hoffen dürfen.Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hatte gestern in Stuttgart mitgeteilt, dass man die fünf entsprechenden Anträge an den Bund stellen werde.

Insgesamt 14 Landratsämter hatten sich laut Ministerium für die Wiedereinführung alter Kennzeichen ausgesprochen. Jedoch sei es möglich, Anträge nachzureichen. In Donaueschingen will man sich deshalb mit der gestrigen Entscheidung noch nicht geschlagen geben. "Es ist nicht ganz aussichtslos", erklärte Pressesprecher Tobias Butsch.

Offensichtlich liege es ja an den Zuständigkeiten. So hatte der Kreistag am 5. November. mit 30 Nein-Stimmen bei zehn Enthaltungen den Antrag Donaueschingens auf ein Wunschkennzeichen abgelehnt.

Kreistag votierte bereits dagegen

Bereits im vergangenen Jahr hatte der frühere Landrat Karl Heim erklärt, dass er nicht viel von der Nostalgiewelle halte. Für ihn sei nach der Kreisreform in Baden Württemberg klar, dass mit der neuen Kreisbildung ein "VS" auch die neue Kreisidentität sein werde.

Für den FDP Fraktionssprecher Michael Klotzbücher hingegen ein Zeichen von "Arroganz der Macht", wie er in seiner Haushaltsrede im Dezember in Donaueschingen unverhohlen zum Ausdruck brachte.

Die Kreisbehörde habe keine Befugnisse, über ein Wunschkennzeichen für Donaueschingen zu bestimmen.

Im Oktober zuvor hatte die Umfrage zur Kennzeichenliberalisierung von Professor Ralf Bochert von der Universität Heilbronn mit seinen Studenten in über 176 deutschen Städten am 12. Oktober in Donaueschingen ergeben, dass durchschnittlich eine große Mehrheit von etwa 74 Prozent der Befragten den Wunsch zur Rückkehr zum Altkennzeichen aussprach.

OB Thorsten Frei wie auch Bürgermeister Bernhard Kaiser hatten deshalb im Auftrag des Gemeinderates die so genannte Gmünder Erklärung der baden-württembergischen Städte unterzeichnet und sich für das DS-Kennzeichen im Kreistag stark gemacht.

Im Donaueschinger Rathaus hofft man nun, dass sich gemeinsam mit anderen Kommunen eine Initiative entwickelt, den Antrag auf das Wunschkennzeichen auch ohne Mehrheitsbeschluss einer Kreisbehörde stellen zu können.