Kulturpreis: Gianluca Saverino überzeugt Kreis-Jury / Der Hüfinger Fabian Hischmann erhält zweiten Preis

Überraschung gestern Abend bei der Verleihung des 16. Kulturpreises des Schwarzwald-Baar-Kreises für Literatur und Drama im Landratsamt: Gleich zwei der fünf Preise gingen ins Städtedreieck.

Donaueschingen. Für ihre Kurzgeschichten erhielten der 18-jährige Pfohrener Gianluca Saverino den ersten und der in Hüfingen aufgewachsene und heute in Berlin lebende Fabian Hischmann den zweiten Preis. Ingesamt vergab die Jury zwei mit je 2100 Euro dotierte erste und drei mit 1100 Euro dotierte zweite Preise. Die Preise wurden von Landrat Sven Hinterseh und der Sparkassen-Vorstandsvorsitzende Arendt Gruben vergeben.

Gianluca Saverino: "Ich habe Gianni in den Sommerferien auf die Ausschreibung des Kulturpreises hingewiesen und er hat gesagt, dass er sich's überlegen werde", erzählt die baff erstaunte Mutter Sylvia Saverino-Vollmer nach der Preisverleihung. Schon mit 14 Jahren fing er mit dem Schreiben an.

Nach dem Vorbild von Tolkiens "Herr der Ringe" hat er inzwischen schon mehrere Fantasy-Fortsetzungsromane, bislang allein für sich, geschrieben.

Jetzt ging er schreibendin die reale Welt

Für die für den Kulturpreis eingereichte Kurzgeschichte begab sich der 18-jährige Schüler des Wirtschaftsgymnasiums nun schreibend in reale Welten. Die Geschichte erzählt "Von Romeo und Julia", spielt in einem Mega-Kaufhaus. Ein Mann (Ich-Erzähler) sitzt jeden Tag auf einer Bank und beobachtet einen Buchladen, in den immer dieselben Leute gehen, die er alle nicht kennt, aber Namen gibt und aufgrund ihres Verhaltens seine Vorstellung von deren Leben einhaucht. In der Mitte wechselt die Erzählperspektive. Dann erzählt Book – so hatte er die Buchhändlerin genannt. Ihr ist der Mann draußen auf der Bank nicht verborgen geblieben.

Fabian Hischmann: Weniger überraschend ist der Preis für Fabian Hischmann. Er wurde 1983 in Donaueschingen geboren, machte hier zunächst die Mittlere Reife. Später studierte der Hüfinger Literatur- und Kulturwissenschaften in Leipzig und war dort und in Freiburg an Theatern als Regieassistent tätig. Inzwischen lebt Hischmann, der um 2010 als Freier Mitarbeiter für eine Zeitung schrieb, in Berlin.

Vor knapp zwei Jahren sorgte er für Furore, als sein erster Roman "Am Ende schmeißen wir mit Gold" für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert worden war. Für den Kulturpreis verfasste er unter dem Kürzel "SNES" ein belastetes Wiedersehen zweier Jugendfreunde. Denn sie hatten ein gemeinsames und prägendes Jugenderlebnis, das beide nicht loslässt.