Die Jugend präsentierte Neue Musik: Julia Hafenbrak (von links), Anna Meyer, Stefanie Tran Thu, Elija Gilch, Lennart Pieper und Felix Jedeck beim Konzert in den Donauhallen. Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

Preisträger von "Jugend musiziert" überzeugen bei Konzert mit Begeisterung und Engagement

Von Horst Fischer

Donaueschingen. Zum 51. Mal hat der Deutsche Musikrat den deutschen Kammermusikkurs "Jugend musiziert" in der Musikstadt Trossingen ausgerichtet, in der die Bundesakademie für musikalische Jugendbildung den idealen Gastgeber spielte.

40 Preisträger des Wettbewerbs "Jugend musiziert" trafen sich in der ruhigen Ferienzeit, um unter der künstlerischen Leitung des Oboisten Diethelm Jonas nicht individuell und solistisch, sondern im Zusammenspiel mit andren musikbegeisterten jungen Menschen zu einem tieferen Musikverständnis zu kommen, zu größerer Sicherheit und Fähigkeit zu eigener Interpretation.

Bei diesem Kurs standen nicht Klassik und Romantik, sondern die Barockzeit und vor allem die Neue Musik des 20. und 21. Jahrhunderts im Mittelpunkt, deren ganz andere Sprachwelt es zu entdecken und zu entschlüsseln galt. Am Freitagabend boten nun fast alle der 40 Teilnehmer ein großartiges und abwechslungsreiches Konzert im Strawinskysaal der Donauhallen. Leider wurden gerade einmal 50 Zuhörer Zeugen dieses Musikabenteuers, enttäuschend die geringe Resonanz der Donaueschinger. Wurde doch die Donaueschinger Musiktagetradition wieder lebendig: Denn mit Werken von Arnold Schönberg, Paul Hindemith, Boris Blacher und John Cage kehrten gleich vier Komponisten an den Ort ihrer frühen Erfolge zurück.

Es war wirklich begeisternd, wie sich die Jugendlichen völlig unbeschwert und unbelastet mit den verschiedensten Spielformen der Musik im vergangenen Jahrhundert auseinandersetzten. Spielfreude und Engagement wurden bei den Stücken eines Schostakowitsch, Hindemith oder Britten, die vielfach an klassische und romantische Wurzeln anknüpften, wie auch bei musikalischen neuen und ungewohnten Formen der Werke japanischer Komponisten lebendig. Es war einfach eine Freude mitzuerleben, wie jugendliches Können, Begeisterung und Engagement sich in den Duos, Terzetten bis hin zu den Septetten paarten und in lebendiges, spannendes, aber auch unterhaltsames Musizieren umgesetzt wurden. Man darf auf das nächste Jahr, sicher mit besserem Anklang in der Baarstadt, gespannt sein.