Kulturamtsleiterin Lina Mell (rechts) kann für die Werkauswahl zur Donaueschinger Regionale 2017 auf eine kompetente, urteilssichere Jury bauen: Von links Clemens Ottnad, Anne Schaich, Karin Abt-Straubinger und Daniel Bräg. Foto: Faigle Foto: Schwarzwälder-Bote

Wettbewerb: Jury der Regionale bittet Künstler in Bartók-Saal

Donaueschingen. Die Donaueschinger Regionale 2017 hat planerisch eine klare Kontur bekommen und verspricht qualitativ anspruchsvollen Kriterien zu genügen. Eine aus vier Kunstexperten zusammengesetzte Jury hat unter der strikt neutralen Moderation von Kulturamtsleiterin Lina Mell aus 146 Bewerbungen rund 40 Künstler ausgewählt, von denen etwa 65 Werke im Bartók-Saal zu sehen sein werden.

Die Stuttgarter Galeristin Karin Abt-Straubinger, der in München lebende Bildhauer Daniel Bräg, der Geschäftsführer des Künstlerbundes Baden-Württemberg Clemens Ottnad und die Tuttlinger Kunsthistorikerin Anne Schaich begutachteten einen Tag lang über 400 Gemälde, Drucke, Collagen, Fotoarbeiten, Skulpturen, Objekte, Rauminstallationen und andere Kunstwerke. Erstmals wurden sie ihnen in Gestalt digitalisierter Abbildungen und wie immer ohne Namensnennung präsentiert.

"Künstler Nr. 31, Malerei in Acryl auf Hartfaserplatte, Format 120 mal 70 Zentimeter", sagt Lina Mell zum Beispiel: "Bitte Ihr Votum." Schnell sind sich die Jury-Mitglieder in der Regel einig, wenn ein Werk ihren Anforderungen nicht genügt. Es fallen Worte wie "Kalenderblattkunst" und Sätze wie "Das lassen wir lieber" bleiben in der Regel unwidersprochen. Bindet hingegen ein Werk unverzüglich die Aufmerksamkeit der Jury-Mitglieder und hält es den gestrengen Blicken länger stand, wird es aus einzelnen Positionen heraus kommentiert und gegebenenfalls ausgewählt.

Wenigstens drei der vier Fachleute müssen sich einig sein. Nachahmungen sind ohne Chance, gefragt ist innovative und eigenständige Kreativität. Außer Konkurrenz werden auf der Empore des Bartók-Saals Studierende der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart aus der Klasse von Professor Holger Bunk aktuelle eigene Werke ausstellen. Dem Publikum eröffnen sich damit Blicke darauf, wie Nachwuchskünstler konkret arbeiten. Die jungen Kreativen ihrerseits erhalten die Gelegenheit zu erfahren, wie ihr Schaffen beim Publikum ankommt.

Die Regionale 2017 wird mit der Vernissage am 14. Juni eröffnet und wird bis zum 2. Juli zu sehen sein.