Die IMS-Gear-Vorstände (von links) Dieter Lebzelter, Wolfgang Weber und Bernd Schilling vor Prüfständen im Test-Labor. Dieser Bereich wird in Donaueschingen deutlich ausgebaut, um die Innovationskraft des Unternehmens zu stärken. Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahresbilanz: Erfolgreiches Jahr für Getriebespezialisten / Entwicklung wird in Donaueschingen ausgebaut

Beim Zahnrad- und Getriebespezialisten IMS-Gear greift weiterhin ein Rad ins andere.

Donaueschingen (gvo). So liegt ein weiteres Erfolgsjahr hinter dem größten Donaueschinger Arbeitgeber, der weltweit nunmehr rund 3000 Arbeitnehmer beschäftigt. Und die drei Vorstände Dieter Lebzelter, Bernd Schilling und Wolfgang Weber blicken nicht nur optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr, sondern sind überzeugt, dass die Erfolgsgeschichte auch mit dem Technologiewechsel vom Verbrennungs- auf den Elektromotor weitergehen wird.

"Bremsen, lenken, verstellen oder schließen – das alles bleibt unabhängig vom Antrieb notwendig und hierfür bieten wir Produktkomponenten an", sagte gestern Bernd Schilling bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Um in diesem Bereichen innovativ und mit den Produkten gefragt zu bleiben, investiert das Unternehmen nicht nur in neue Fabriken und Produktionsmaschinen, sondern auch verstärkt in die Entwicklung.

Dies kommt nun augenscheinlich zum Tragen, denn mit der Ankündigung im Januar, Produktionsteile und damit auch rund 200 Arbeitsplätze von den Standorten Donaueschingen und Trossingen in ein 2018 fertig werdendes Werk in Villingen-Schwenningen zu verlagern, wird der Bereich Prozess- und Produktentwicklung (Anlage-, Werkzeug- und Formenbau) im frei werdenden Werk an der Pfohrener Straße zusammengefasst und vergrößert. Schon heute arbeiten in der Entwicklung 250 Mitarbeiter. 50 weitere Ingenieure sollen kurzfristig eingestellt werden. Dieter Lebzelter ist sogar zuversichtlich, dass in zwei, drei Jahren die in der Stadt in der Produktion wegfallenden Stellen in der Entwicklung wieder ausgeglichen sein werden.

Während das Unternehmen im Hinblick auf den Umsatz in Deutschland 2017 eher mit stagnierenden Zahlen rechnet, will man an den Standorten Mexiko, USA und China weiter zulegen. Mit einem neuen Werk in Mexiko ist man auf das Plus eingestellt. In China ist IMS-Gear inzwischen an die Kapazitätsgrenzen gestoßen.

2011 setzte man hier gerade eine Million Euro um, 2016 waren es bereits 29 Millionen und in diesem Jahr sollen es 38 Millionen Euro sein. 2018 wird man wohl auch hier bauen müssen. Unaufgeregt verfolgt man im IMS-Gear-Vorstand die politischen Entwicklungen zwischen USA und Mexiko. Rund 80 Prozent der Autoexporte aus Mexiko gehen in die USA. "Wir glauben nicht, dass sich die USA abschotten und sich selbst schaden wird", meint Wolfgang Weber.

Der Umsatz lag 2016 bei 480 Millionen Euro und damit um neun Prozent höher als 2015. Für das laufende Jahr kalkuliert das Unternehmen zwar nur mit einem Anstieg von 2,5 Prozent, rechnet nach einem überdurchschnittlich guten ersten Quartal und positiven Wirtschaftsprognosen aber schon heute mit einem größeren Umsatzplus. 41 Millionen Euro wurden investiert. Branchenüblich sind fünf Prozent des Umsatzes. Das Ergebnis vor Steuern liegt bei neun Prozent. Von den 3000 Arbeitsplätzen liegen 1950 in Deutschland. Derzeit sind in Donaueschingen 1260 Mitarbeiter beschäftigt, in Eisenbach sind es 530 und in Trossingen 160. Rund 100 Stellen wurden weltweit 2016 geschaffen. 180 Mitarbeiter sind über Zeitarbeitsfirmen beschäftigt, um Produktionsspitzen abfedern zu können. Zwischen 20 und 30 Prozent werden davon jährlich in den festen Stamm übernommen. Rund 200 junge Menschen werden derzeit in mehreren Berufen und Studiengängen ausgebildet. Die Ausbildung ist auch Basis für das Wachstum, denn der allgemeine Arbeitsmarkt ist weitgehend leer gefegt.