Donaueschingen ist Umschlagplatz für Ware, Ausstattung und Wissen / Buckfast-Biene wird favorisiert

Von Wilfried Strohmeier

Donaueschingen. Aus ganz Deutschland und vor allem aus den Nachbarländern kamen Imker und Aussteller am Wochenende zu den 44. Süddeutschen Berufs- und Erwerbs Imkertage in die Donauhallen.

Vom Honig über Kosmetika und Kerzen bis hin zu viel Wissenswertem über die Honigbiene gab es ein umfangreiches Programm für die Besucher.

Rund um die Donauhallen gab es am Wochenende so gut wie keinen Parkplatz mehr. Donaueschingen ist für die Imker ein etablierter Standort für ihre Messe, hier trifft man sich, tauscht sich aus, begutachtet technische Geräte, informiert sich über neue wissenschaftliche Erkenntnisse, beispielsweise in Bezug auf die Varroa-Milbe und vieles mehr. An den Ständen der Aussteller herrschte regen Betrieb und sie hatten teilweise alle Hände voll zu tun. Auch wenn es um den Honigverkauf aus dem Ausland ging, sind die Imker hier an einer guten Adresse, genauso wie solche, die am Schwarzen Brett gebrauchte Ausrüstung verkaufen wollen oder etwas suchen.

Während die Aussteller alle Hände voll zu tun hatten, gab es im meist voll besetzten Mozartsaal eine Vielzahl von Vorträgen, beispielsweise über die Buckfast-Biene. Referent war Magnus Menges, der Vorsitzende der Gemeinschaft der europäischen Buckfast-Imker. Diese gezüchtete Bienenrasse geht auf die Selektion von Bruder Adam, einem Mönch im britischen Kloster Buckfast, zurück. Eine Bienensterben in England im Jahr 1913 löste die Zucht aus. Es kam fast zum Totalverlust auf der Insel. Heimische Englische Honigbienen, die Gene der italienischen Biene in sich trugen, überlebten. Mit diesen begann Bruder Adam eine Zucht und richtete diese auf mehrere Ziele aus. Die Honigbiene sollte friedlich sein, schwarmträge und einen überdurchschnittlichen Ertrag bringen. Bruder Adam war in Sachen Honigbienen tausende Kilometer in ganz Europa und den afrikanischen Mittelmeerländer unterwegs. Er wollte die besten Eigenschaften aller Bienenarten in einer Rasse vereinigen. Magnus Menges zeigte in seinem Vortrag Bilder, wie er ohne Schutzkleidung seine Bienenvölker begutachtete. Verfolgungswut wird in dieser Rasse auch nicht toleriert.

In den vergangenen Jahren wurde auch eine Entwicklung festgestellt, welche bei den Imker wohl auch etwas Hoffnung aufkeimen lässt im Kampf gegen die tödliche Varroa Milbe. So wurde bei den Buckfast-Bienen beobachtet, dass es in manchen Bienenstämmen Brutpflegerinnen gibt, die bemerken, wenn etwas in der Brutwabe nicht stimmt. Denn die Varroa-Milbe dringt in die Brutwabe ein und beginnt dort ihr tödliches Werk, um sich weiter im Bienenstock zu verbreiten. Diese Brutpflegebienen nagen bei Verdacht die Wabe auf, nehmen die Puppe heraus und werfen sie zum Flugloch hinaus. Aus der Sicht von Magnus Menges hat man mit der Buckfast-Biene alle gesetzten Ziele erreicht, sie vereinigt viele positive Eigenschaften in sich.