Nach fünf Monaten schließen Heidemarie und Erwin Krützfeldt ihr Heimatmuseum in der Neudinger Gritzerburg. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Heidemarie und Erwin Krützfeldt müssen Kleinod in der Gritzerburg nach fünf Monaten schließen

Von Rainer Bombardi

Donaueschingen-Neudingen. Nur fünf Monate überlebte das Heimatmuseum von Heidemarie und Erwin Krützfeldt in der Gritzerburg im Dorfkern. Jetzt schließt es aus "nicht zu finanzierenden Auflagen des Denkmalamtes", wie beide erklären.

Dabei hatte alles verheißungsvoll begonnen. Überrascht von dieser Entwicklung war Ortsvorsteher Klaus Münzer. Es wäre bedauerlich, wenn diese Kleinod schließen müsste, war seine erste Reaktion. Immer wieder seien Gruppen im Museum zu Gast gewesen, nichts hätte auf eine Schließung hingewiesen, kann sich Münzer vorerst keinen Reim auf diese traurige Botschaft machen.

Noch zur Eröffnung waren OB Thorsten Frei, Stadt- und Ortschaftsräte sowie Dutzende von Besuchern zu Gast. Das Lob für das von den Krützfeldts erschaffene Meisterwerk wollte gar nicht enden. Doch die Resonanz blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. So bleiben den Museumsbetreibern die schönen Stunden, die sie während der Einrichtung des musealen Gebäudes erlebten und die dabei gesammelten Erfahrungen. In 3000 ehrenamtlichen Stunden hatten die Krützfeldts die Gritzerburg aus ihrem Mauerblümchendasein befreit. Dabei gaben sie dem mit über 500 Jahren ältesten Gebäude im Dorf den Glanz zurück, den es zu seinen Klosterzeiten gehabt hatte. Sie wendeten außerdem den unmittelbar bevorstehenden Abbruch ab.

Die Krützfeldts haben ein Heimatmuseum eingerichtet, wie es nur wenige Gemeinden in der Größe Neudingens vorweisen können. Doch was nun mit dem Gebäude passiert, steht noch in den Sternen. Es ist gelungen, im Museum die Lebens- und Wohnart der Menschen früherer zeiten nachzuempfinden. Dazu trugen auch zahlreiche selbst hergestellte Schreine, Wachsfiguren, so genannte Fatschenkindl, Kruzifixe und sonstige sakrale Gegenstände bei, die den religiösen Charakter widerspiegelten, der einst das Leben in der Gritzerburg prägte.

Auch der Donaueschinger Historiker Rüdiger Schell, der sich in diversen Arbeiten intensiv mit der Geschichte der Gemeinde befasste, lobte das Heimatmuseum als einen Beitrag zur Aufarbeitung der jahrhundertealten Historie des Ortes.