Im Donaueschinger Cinema findet bald wieder jedes Wochenende Kino statt: Henry Probst (von links), Leopold Winterhalder, Sophia Winterhalder, Oberbürgermeister Erik Pauly und Kerstin Rüllke. Foto: Simon Foto: Schwarzwälder-Bote

"Cinebaar": Kinobetreiber Leopold Winterhalder aus Neustadt belebt altes Kino von Freitag bis Sonntag

"Das ist ein freudiges Ereignis für die Stadt", sagt Oberbürgermeister Erik Pauly. Das Kinoangebot in der Stadt soll jetzt wieder erweitert werden. Der Kinobetreiber Leopold Winterhalder aus Neustadt wird zukünftig im Cinema-Gebäude am Freitag, Samstag und Sonntag recht aktuelle Streifen und einen Kinderfilm zeigen.

Donaueschingen (guy). Winterhalder hat 1999 das Krone-Theater in Titisee-Neustadt übernommen. Anfangs wurden dort an vier Tagen in einem Saal Filme gezeigt, 2002 kam ein zweiter hinzu. Seit 2002 gibt es dort täglich Programm.

"Wir wollen ein hochwertiges Programm bieten, jedoch geht das nicht gleich mit den Mainstream-Blockbustern", sagt Winterhalder. Dafür benötige es eben noch etwas Zeit. Zudem gelten für die großen Hollywood-Produktionen vom Verleih strenge Auflagen: "Da wird dann gefordert, dass ein Film drei Wochen ausschließlich in einem Saal gezeigt wird", so der Kinobetreiber.

Das neue Kinoprogramm wolle man so gestalten, dass es die anderen Kinos in der Region, etwa in Villingen-Schwenningen, ergänzt: "Wir zeigen Filme, die für Familien interessant sind. Es soll auch in Richtung Arthaus gehen. Grundsätzlich zeigen wir aktuelle Filme", sagt Winterhalder. Er ergänzt: "Kino ist Kultur und Unterhaltung, und außerdem ein Standortfaktor. Es ist wirtschaftlich nicht machbar, drei bis fünf Kinosäle aus dem Boden zu stampfen. Dennoch haben wir eine Chance, hier gutes Kino anzubieten.

Eine Ergänzung zum Angebot des Guckloch

Was die Blockbuster betrifft, rät der Oberbürgermeister zu etwas Geduld: "Das Kino befindet sich im Konversionsgebiet. Der Bereich fällt 2020 an die Stadt. Dort soll die Realschule angesiedelt werden, ein Einkaufsmarkt und Büroräume. Das Kino passt dort wunderbar." Und vielleicht, so Pauly, sei dann auch ein zweiter Saal möglich. Henry Probst vom Guckloch-Kino begrüßt das neue Angebot: "Das ist der logische Schluss. Wir arbeiten schon lange mit Neustadt zusammen, tauschen etwa Filme aus." Er freut sich, dass die neue Kinotechnik nun häufiger genutzt werde und sich so rechtfertigen könne: "Es ist toll, das Guckloch-Angebot mit dem gewerblichen der Familie Winterhalder zu erweitern." Probst denkt nicht, dass sich die Programm-Angebote Konkurrenz sein werden: "Wir bieten weiterhin höherwertig kulturell angesiedelte Film, etwa im Originalton."

Kinogänger müssen auch nicht auf Popcorn verzichten: "Für den Anfang bieten wir abgepacktes Bio-Popcorn in Tüten", sagt Sophia Winterhalder, die am Wochenende das Kino leiten wird. Um Popcorn frisch zu machen, müsse noch ein Waschbecken angebracht werden. Das lasse sich jedoch schnell lösen, so Pauly.

Mit der Erweiterung des Kino-Angebots geht auch eine Namensänderung einher: Aus Cinema wird das Cinebaar Kino.

Am Samstag, 28. Oktober, und Sonntag, 29. Oktober, sollen die ersten Filme im neuen Cinebaar-Angebot gezeigt werden, jeweils mit Besuch der verantwortlichen Regisseure. Am Samstag wird "Maleika" gezeigt, in Anwesenheit des Filmemachers Matto Barfuss. Am Sonntag zeigt das Cinebaar den Film "Weit", in Anwesenheit von Filmemacher Patrick Allgaier.