Der Zustiegsbereich am Bahnhof in Döggingen wird im Zuge der Elektrifizierung ausgebaut. Foto: Filipp

Zustiegsbereich wird im Zuge der Elektrifizierung ausgebaut. Mehrkosten für Halbstundentakt in den Stoßzeiten.    

Donaueschingen - Nach Jahren der Vorentwurfsplanung gewinnt die Elektrifizierung der Höllentalbahn – ein Teil des "Zielkonzeptes 2025 für den Schienenpersonenverkehr Baden-Württemberg" – an Fahrt. Das Planfeststellungsverfahren soll Mitte 2015 erfolgen. Bis Ende April des Jahres sollen sämtliche streckenbezogene Realisierungs- und Finanzierungsverträge zur Elektrifizierung der Schienenstrecke zwischen Donaueschingen und Neustadt abgeschlossen sein. Der Ausschuss für Verwaltung, Wirtschaft und Gesundheit wird in seiner Sitzung am 1. Dezember im Landratsamt den mittlerweile sechsten Sachstandsbericht zur Kenntnis nehmen.

Das Land Baden-Württemberg hat bereits signalisiert, dass es die Realisierung der Infrastrukturmaßnahmen sicherstellt, die nach Auslaufen des Gemeindefinanzierungsgesetzes zum 31. Dezember noch nicht fertiggestellt sind. Im Konzept vorgesehen ist eine Frequentierung im Stundentakt, in den Hauptverkehrszeiten im Halbstundentakt. Letzteres erfordere jedoch eine regionale Mitfinanzierung, heißt es in dem Sachstandsbericht. Dies führt bei 5,5 Zugpaaren zusätzlich zu geschätzten Mehrkosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro jährlich. Sollte eine Kostenvereinbarung zwischen Land und Schwarzwald–Baar-Kreis nicht möglich werden, so könnten die Züge aus Richtung Neustadt nur bis Löffingen fahren.

Die Gesamtmaßnahme ist eng verzahnt mit dem Projekt Breisgau-S-Bahn 2020, die in einigen Realisierungsphasen zeitlich früher abgewickelt werden kann. So ist die Übergabe der Oberleitungsplanungen bereits zwei Monate früher geschehen. Auch für die Station Döggingen steht inzwischen die erste Version der Entwurfsplanung. Diese Variante wurde mit Mittelbahnsteigen ausgearbeitet, die kostengünstiger sind. Hierzu erfolgt der Rückbau bestehender Bahnsteige, um den neuen Zustieg zwischen den Gleisen eins und zwei mit einer Länge von 140 Metern ermöglichen zu können.

Er wird mit einer Höhe von 55 Zentimetern konzipiert. Auch Signaltechnik sowie eine Weiche im westlichen Bereich sieht die Planung vor. Der Zugang zum neuen Bahnsteig soll barrierefrei sein, Reisende werden dabei also über das Bestandsgleis geführt. Nach einer internen Prüfung soll die Planung mit der Stadt Bräunlingen und dem Landkreis abgestimmt werden.

Das Konzept für den Dögginger Tunnel hat sich hinsichtlich Gleisverschiebung, Stromschiene und Schotteroberbau nicht verändert. Im Mai diesen Jahres wurden zuletzt die Zugangsmöglichkeiten für Rettungskräfte definiert.

Auf der Zeitachse ist vorgesehen, dass nach Abschluss der Realisierungs- und Finanzverträge im kommenden Jahr die Ausbaumaßnahmen bis 2018/2019 umzusetzen sind.