Ein kleiner Überblick über die Werke, die die Donaueschinger Kämmerei herausgibt. Der Nachteil: Die Druckkosten können nicht durch Einnahmen gegenfinanziert werden, da es sich nicht um Bestsellerwerke handelt. Foto: Jakober Foto: Schwarzwälder-Bote

Kämmerei: Verwaltung veröffentlicht jede Menge Lesestoff

Donaueschingen (jak). Immer mehr wird die Donaueschinger Kämmerei zum Buchverlag. Und was für Werke Georg Zoller und seinem Team herausgeben: Da gibt es beispielsweise den 442 Seiten starken Haushaltsentwurf. Dieser ist aber bald überholt, und die Kämmerer wird eine Neuauflage herausgeben. Dieses Mal unter dem Titel "Haushaltsplan" – sicherlich aber auch nicht in geringerem Umfang.

Dann folgen der Beteiligungsbericht, Jahresabschlüsse für die Eigenbetriebe, Wasserwerke und Abwasserbeseitigung, das Werk mit dem verlockenden Titel "Schlussbericht zu den Jahresabschlüssen der Eigenbetriebe" und vieles mehr. Dabei handelt es sich auch um Reihen, zu denen Jahr für Jahr ein neues Exemplar hinzukommt.

Es ist also wenig verwunderlich, dass da hohe Kosten zusammenkommen. Für das kommende Jahr sollen es 19 000 Euro sein. Der Nachteil: Im Gegensatz zu einem Verlag stehen in der kämmerischen Druckerei zwar hohe Druckkosten, aber Einnahmen gibt es keine. Man muss auch ehrlich sagen, Bestsellerqualitäten haben die Werke nun alle keine und das Zielpublikum ist mit den Stadträten und der Verwaltung nun eher überschaubar. Dabei sind die Werke doch äußerst liebvoll gestaltet. Der Haushaltsentwurf beispielsweise, der nur ein paar Wochen aktuell ist, ist als schönes Buch gebunden und auf jeder Seite befindet sich das Wappen der Stadt – in Farbe natürlich.

Zu viel der Liebesmühe für manchen Stadtrat: "Im Kleinen lernt man das Sparen", findet CDU-Fraktionssprecher Konrad Hall. Und dass die Druckkosten der Kämmerei Jahr für Jahr ansteigen, geht schon allein mit Blick auf die aktuelle Haushaltssituation nicht. Und so darf der kleine Verlag im Rathaus zukünftig nicht mehr unbegrenzt kommunale Standardwerke drucken: "Wir sollten einen Betrag einstellen und wenn der verbraucht ist, dann ist eben einfach Schluss mit dem Drucken", so Hall. Oder die andere Lösung: Die Werke werden nun vermehrt in digitaler Form oder in nicht ganz so hochwertiger Qualität herausgegeben.