Russische Studenten legen Blumen am Ehrenmal nieder / Unter menschenunwürdigen Umständen geschuftet

Donaueschingen (gvo). Viele Gedenkfeiern gab es in den vergangenen Wochen und Tagen sowie vor allem gestern zum Kriegsende vor 70 Jahren überall im Land – eine auch in Donaueschingen.

Diese hatte der Donaueschinger Ekkehard Bächle, früherer Dekan der Hochschule für Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg, mit Studenten der Stolypin-Akademie in Saratow an der Wolga organisiert.

Beide Hochschulen pflegen seit Jahren eine Partnerschaft. Den aktuellen Austausch nutze der emeritierte Professor für eine Einladung in seine Heimatstadt Donaueschingen, wo Bächle seit seiner Kindheit neben Denkmälern für deutsche, französische oder marokkanische Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg auch jenes in der rechten oberen Ecke des Stadtfriedhofs kennt.

Dieses ist seit 1950 den 369 russischen Zwangarbeitern und Gefallenen gewidmet, die in der Region in Gefangenschaft oft unter menschenunwürdigen Umständen schuften mussten, ihr Leben ließen und auf dem Stadtfriedhof ihre letzte Ruhe fanden.

Stadträtin Sigrid Zwetschke sprach als OB-Vertretern über das große Leid der hier Begrabenen. Neben Blumen wurde auch ein Barett der Roten Armee am Denkmal niedergelegt, das die junge russische Übersetzerin vor einem Jahr zufällig bei einem Händler auf dem Roten Platz in Moskau gekauft hatte. Hier habe es aber den richtigen Platz gefunden, meinte sie.