Der Bürgermeister (Karlheinz Hartmann) und Hannes (Albin Braig) genießen Schnaps und Leberkäswecken. Foto: Rademacher Foto: Schwarzwälder-Bote

"Hannes und der Bürgermeister" füllen zweimal die Donauhallen / Urkomische Szenen und tolle schräge Musik

Von Christina Rademacher

Donaueschingen. Wer mal wieder richtig abschalten und herzlich lachen wollte, war in diesen Tagen in den Donauhallen genau am richtigen Platz. Gleich zwei Mal hintereinander war der Mozartsaal beim Auftritt von "Hannes und der Bürgermeister" mit dem Schwarzwälder Boten als Medienpartner ausverkauft. Und alle Altersklassen waren vertreten.

Bereits seit 1985 treten die beiden Schwäbischen Komiker Albin Braig und Karlheinz Hartmann als "Hannes und der Bürgermeister" auf, zuerst in der Mäulesmühle bei Leinfelden-Echterdingen, seit 1994 auch im SWR-Fernsehen. Ort der Handlung ist stets das Amtszimmer eines selbstherrlichen Bürgermeisters. Hannes ist der Amtsbote des Bürgermeisters, der manchmal etwas naiv wirkt, sich dann aber immer wieder als gewieft und schlitzohrig erweist. Eine wichtige Rolle spielen auch Telefonate des Bürgermeisters nach außen. Und so entstehen verschiedene Szenen, die beim Zuschauer kein Auge trocken lassen.

So auch in der Donauhalle. Insgesamt sechs Szenen standen auf dem Programm. Und es geht immer um ein bestimmtes Thema, die Diskussionen zwischen den beiden Akteuren ufern immer wieder aus, manchmal wird kurzfristig der Faden verloren. Es gibt oft Missverständnisse oder Zweideutigkeiten. Dabei nimmt keiner ein Blatt vor den Mund, auch vor Kraftausdrücken schrecken die Beiden nicht zurück, auf Schwäbisch, versteht sich. Auch die Gestik der beiden Komödianten ist sehenswert. Und eine große Rolle spielt die Flasche Schnaps aus dem Schreibtisch des Bürgermeisters, die sich im Laufe der Auftritte kontinuierlich leert. Schließlich sei Schnaps die beste Gedächtnisstütze, sagt der ach so schlaue Bürgermeister, der zum Ende der jeweiligen Szene immer das Nachsehen hat: Ob als prominentes Model für dicke Ware im String-Tanga auf dem Laufsteg; ob als einziger, nach dem keine Straße in der Stadt benannt wird; ob hungrig, weil die Frau vergessen hat, die Vesperdose zu füllen; oder eingesperrt in der Amtsstube von der eigenen Google- Türschließanlage. Mal muss er mit ansehen, wie seine Frau statt seiner zur Persönlichkeit des Jahres gekürt wird, oder muss sich anhören, dass er zu Hause nichts zu sagen habe. Amtsdiener Hannes ist letztlich immer fein raus, zumindest kommt er zu seinen heiß ersehnten Schnaps.

Für kurzweilige Unterhaltung zwischen den Szenen sorgt Herrn Stumpfes Zieh- und Zupfkapelle als Wegbegleiter seit über 20 Jahren. Jeder der vier Musiker spielt mehrere Instrumente, teilweise selbstgebaut.

Und so klingt das Ganze manchmal etwas schräg, was sicher so gewollt ist. Gesungen wird auf Schwäbisch. Und dafür gab es viel Applaus in der Donauhalle.