Der scheidende Präsident der DFG, Franz E. Mayer Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereine: Deutsch-französische Gesellschaft wählt heute / Neustart nach Abzug der Soldaten gemeistert

Mit der Mitgliederversammlung der Deutsch-französischen Gesellschaft (DFG) im Hirschen endet am heutigen Freitagabend eine Ära: Franz E. Mayer gibt sein Amt als DFG-Präsident nach langjähriger Amtszeit ab.

Donaueschingen. Die Mitgliederversammlung wird die Nachfolge in jüngere Hände legen. Mayer will weiterhin seinen Rat und seine Kraft der DFG zur Verfügung stellen. Vor Beginn der Versammlung lädt er die Mitglieder zum Vesper ein.

Franz E. Mayer kann auf eine erfolgreiche Amtszeit seit 2009 zurückblicken. Mit dem Abzug des 110. französischen Infanterieregiments drohte der DFG 2014 eine echte Existenzkrise. In fast 50 Jahren war eine echte deutsch-französische Familie zusammengewachsen. Alle Vorstandsposten waren doppelt besetzt, was danach in der Satzung korrigiert werden musste.

Doch Mayer gab nicht auf, im Gegenteil, er sah in dem Abzug eine wahre Herausforderung. In Schreiben an Präsident Hollande und an Verteidigungsministerin von der Leyen kämpfte er gegen diese Entscheidung und danach erfolgreich wenigstens um den Verbleib des deutschen Jägerbataillons 292 innerhalb der deutsch-französischen Brigade. Mayer ging mit viel Elan und festen Willen zum Neustart an die Arbeit. Bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen war bereits klar, dass die DFG sich ein neues Profil zulegen konnte.

Verdienste konnte sich Mayer schon vor dem Abzug der Franzosen zugute schreiben, war es ihm doch gelungen, dass die französischen Soldaten bei Auftritten beim Volkstrauertag und bei der Abschiedsparade nicht mit Waffen durch die Stadt zogen. Die Verbindung zum Hauptquartier der Brigade in Müllheim ist exzellent, der gute Kontakt zu Generalkonsul Nicola Eybalin in Stuttgart sehr eng.

Bei der DFG sind noch immer französische Bürger Mitglied und im Vorstand tätig. Henri Saragueta, lange Zeit tätig im 110. Infanterieregiment, der heute im fernen Montpellier lebt, wurde initiativ und ist heute das Herz der Abteilung der Ehemaligen, deren Mitglieder den guten Kontakt zu Donaueschingen aufrecht erhalten wollen.

Auf Mayer geht die Initiative zurück, dem ersten französischen Gouverneur in Donaueschingen, André Nol, der sich gleich nach dem Zweiten Weltkrieg vehement für die deutsch-französische Völkerverständigung eingesetzt hatte, eine zentrale Straße oder Platz im neuen Stadtteil Am Buchberg zu widmen.

Die DFG bringt sich seit 2015 verstärkt in die Partnerschaft mit Saverne ein. Der Kontakt zur Jugend wird gesucht, vor allem in der Zusammenarbeit mit dem Fürstenberg-Gymnasium. Es laufen bereits Vorbereitungen zur gemeinsame Fahrt mit Jugendoffizieren der Bundeswehr vom 21. bis 27. Mai nach Paris.

Für ein starkes Europa

Ein besonderer Schwerpunkt besteht im Engagement für ein starkes Europa – wie bei der Europa-Ausstellung im Mai 2017. Franz E. Mayer freut es auch, dass es auch weiterhin die traditionellen Veranstaltungen gibt, die die deutsch-französische Freundschaft demonstrieren: den Neujahrsempfang am 22. Januar, den Tag des Elyssée Vertrags, Chandeleur mit Crêpes-Essen zum 2. Februar, der Fackellauf mit französischer Beteiligung zu Ehren von St. Maurice, das Schneckenessen am Aschermittwoch, die Verkostung des Beaujolais Nouveau und das sommerliche Grillfest.