Ausschuss: 33,5 Kilometer Wirtschaftswege sollen auf Donaueschinger Gemarkung ausgebaut werden

Donaueschingen (jak). Die Anforderungen an Feldwege sind in den vergangenen Jahren gewachsen. Nicht nur die landwirtschaftlichen Maschinen werden immer größer und schwerer. Auch Radfahrer, Spaziergänger und Inline-Skater wollen die Strecken für ihre Freizeitbeschäftigung nutzen. Nun ist die Gemarkung von unzähligen solcher kleinen, asphaltierten Wegen durchzogen. Sanierungsbedarf gibt es einigen. Doch wo anfangen?

Für Donaueschingen gibt es nun ein sogenanntes Vorrangnetz. 33,5 Kilometer Feldweg haben Stadtbauamt, Ortsvorsteher und Vertreter des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands für den Vollausbau bestimmt. Das heißt, sie sollen einen 4,50 Meter breiten Unterbau, eine 3,50 Meter breite Asphalttragschicht und eine Tragfähigkeit von 50 Tonnen erhalten. Bei Kosten in Höhe von 220 Euro pro laufender Meter werden auch die 33,5 Kilometer zur finanziellen Herausforderung. Nimmt man eine jährliche Investitionssumme von 100 000 Euro an, können 500 Meter Wirtschaftsweg ausgebaut werden. So könnte in 20 Jahren ein Drittel des Vorrangsnetzes bewältigt werden.

Ausgebaut werden sollen vier Strecken: Darunter fallen fünf Kilometer zwischen Aasen und Heidenhofen einschließlich des Aasener Bildstöckles, 14,4 im Bereich Pohren/Neudingen einschließlich des Allmendshofer Rieds, 5,5 Kilometer zwischen Hubertshofen und Wolterdingen und 8,6 Kilometer zwischen Grüningen und Aufen.

Das gesamte Wegenetz auf Donaueschinger Gemarkung ist um ein Zehnfaches umfangreicher. "Doch nicht alle Wege haben die gleiche Bedeutung. Manche führen auch nur auf einen einzelnen Acker", erklärte Stadtbaumeister Heinz Bunse in der Sitzung des Technischen Ausschusses.

Doch eine Investitionssumme von 6,7 Millionen Euro für das Vorrangsnetz sind trotzdem ein finanzieller Aufwand, den die Stadt schultern muss. Während Karlheinz Bäurer (CDU) Förderprogramme ansprach, regte Franz Wild (GUB) eine Finanzierungshilfe durch das Verursacherprinzip an: "Wegen den Skatern müssen wir die Wege nicht ausbauen." Für die Finanzierung des Ausbaus sollte über eine Beteiligung der Landwirte nachgedacht werden. Und Wolfgang Karrer (SPD) regte eine Erhöhung der Grundsteuer A, die für Grundstücke der Landwirtschaft fällig wird, an.

Eine Anregung, die bei Bäurer, der selbst Landwirt ist, wenig Freude hervorrief. Denn schließlich hätten die Landwirte im Rahmen der Flurbereinigung schon ihren Grund für den Feldwegebau zur Verfügung gestellt und sich auch finanziell beteiligt. "Das ist wie bei jeder Straße. Im Neubaugebiet werden ja auch nur einmal Erschließungsbeiträge fällig", so Bäurer. Radfahrer würden ja auch nicht zur Kasse gebeten, wenn eine Brücke für sie gebaut wird.