Einmarsch der Vertreter aller teilnehmenden Nationen: Unter großem Beifall ziehen die Sportler am Sonntagabend mit wehenden Fahnen ihrer Länder in das Reitstadion ein. Fotos (4): Michael Pohl Foto: Schwarzwälder-Bote

Eine Woche lang kämpfen die Sportler um den Titel  /  Heute sind erste Qualifikationswettkämpfe

Donaueschingen (mp/lr). Die Weltmeisterschaften im Bogensport für Menschen mit Behinderung haben begonnen. Während gestern Mittag schon die ersten Übungspfeile auf dem Reitturniergelände flogen, wurde die Weltmeisterschaft gestern Abend um 17 Uhr mit einer Zeremonie offiziell eröffnet.

Die Tribüne des Stadions war trotz des regnerischen Wetters gut gefüllt und bot den Athleten und allen Beteiligten bei der einstündigen Veranstaltung einen würdigen Rahmen.

In den kommenden Tagen werden rund 280 Sportler aus fast 50 Nationen gegeneinander antreten. Es ist die zehnte und gleichzeitig die größte Weltmeisterschaft der Bogenschützen aller Zeiten. Erstmals sind Nationen aller Kontinente gleichzeitig bei einer Weltmeisterschaft dabei und Vertreter von gleich zehn Ländern feiern in Donaueschingen in diesen Tagen ihre WM-Premiere. Donaueschingens Oberbürgermeister ist entsprechend stolz, dass seine Stadt Austragungsstätte eines solchen sportlichen Ereignisses ist. "Ich wünsche den Athleten und allen Beteiligten eine tolle Woche und faire Wettkämpfe hier in Donaueschingen", sagte Erik Pauly gestern Abend bei der offiziellen Begrüßung.

Allerdings ließ er es sich nicht nehmen, die Verantwortlichen und die Sportler bereits am Samstagabend in Donaueschingen in Empfang zu nehmen. Bei einem kleinen städtischen Empfang fand auch Jürgen Löchelt vom Behindertensportverband und Cheforganisator der Bogensport-WM für Menschen mit Behinderung, passende Worte für den Austragungsort: "The funniest, smartest and prettiest town in the Black Forest." Diese Beschreibung war gleichzeitig auch die Begründung, die WM mit einstimmiger Entscheidung des Weltverbandes an Donaueschingen zu vergeben. Mit den vorherigen Austragungsorten Turin (2011) und Bangkok (2013) reiht sich Donaueschingen in die Folge großer Städte ein. In einer bilingualen Ansprache begrüßte Löchelt gemeinsam mit Oberbürgermeister Erik Pauly die Gäste beim städtischen Empfang als inoffizielle Auftaktveranstaltung.

Ebenfalls zweisprachig erfolgte die offizielle Auftaktveranstaltung im Reitstadion am Sonntagabend. "In dieser Sportart bewegen sich Sportler mit und ohne Behinderung auf Augenhöhe", sagte Ob Pauly.

Musikalisch begleitet wurde der Einmarsch der 46 Nationen von der Stadtkapelle Vöhrenbach und dem Musikverein Hammereisenbach. Die Zuschauer auf der Tribüne bestaunten anschließend die Darbietung der Fürstenberg- Fallschirmspringer, die ihr Künste in der Luft demonstrierten und, am Boden angekommen, reichlich Applaus ernteten. Und auch Pfeile flogen bereits auf dem Turniergelände. Pettra Engeländer und Martin Rutishauser von der "Independent European Horseback Archery School" in Hünfeld-Stendorf in der Nähe von Fulda lieferten eine beeindruckende Show.

Eine besondere Ehre wurde dem Deutschen Damen-Compound-Team am Samstagabend bereits zu teil. Lucia Kupczyk, Vanessa Bui und Karina Granitza durften sich in das goldene Buch der Stadt Donaueschingen eintragen. Am 12. Juli hatten die drei Damen in Nove Mesto mit 227 Punkten einen neuen Weltrekord aufgestellt.