"Hurensohn", "Fuck You", "Satan", "Zigeuner" und Hakenkreuze sind von Unbekannten an die Wände der Kirche gesprüht worden. Foto: Winkelmann-Klingsporn

Unbekannte sprühen Hakenkreuze an die Wände der Kirche. Vandalismus löst in Aasen Unverständnis aus.

Donaueschingen-Aasen - Bestürzung und Unverständnis lösten am Sonntagmorgen in Aasen großflächige Schmierereien am eben neu gestrichenen Turm der Pfarrkirche St. Blasius aus.

Ein früher Spaziergänger und Daniel Zahn, der den Schließdienst versieht und die Kirche für Besucher aufschließen wollte, eindeckten das freche Machwerk mit rechtsradikaler Symbolik.

Noch am Samstagabend hatten die Gemeindeglieder hier Gottesdienst gefeiert. Offensichtlich über Nacht konnten die Täter über das bestehende Gerüst am Turm hochklettern. Auf drei Seiten wurden die Flächen mit dunkler Farbe in der bekannten Sprache und Symbolik besprüht: Hurensohn, Fuck You, Satan, Zigeuner, Hakenkreuze und fünfzackiger Judenstern.

Ob es sich um Rechtsradikalismus oder einfach Vandalismus handelt, der sich einschlägiger Begrifflichkeiten bedient ist, noch die Frage. Christen, engagierte Gemeindeglieder, in Aasen fühlt man sich angesichts dieser Schmierereien einfach betroffen. Im Ort konnte man sich so was bisher nicht vorstellen, und schon gar nicht an der Kirche.

Auch Pfarrgemeinderatsvorsitzender Walter Hauger nahm das Ärgernis noch am Sonntagvormittag mit spürbarer Betroffenheit in Augenschein. Der Leiter der Sanierungsmaßnahmen an der Pfarrkirche, Hubert Stolz, schätzt den angerichteten Schaden auf etwa 7000 Euro.

Das Turmgerüst wird noch einige Zeit stehen, weil die Kirchturmuhr noch saniert und dann ein Taubenschutz angebracht werden muss. Zum Schutz vor weiterem Vandalismus werden Security bzw. Überwachungsmaßnahmen erwogen.

Das Polizeirevier Donaueschingen wurde umgehend informiert und der Vorfall vor Ort aufgenommen. Dabei zeigten sich weitere Zerstörungsvorfälle: Wenige Meter weiter an der Klostertraße wurde ein Bagger mit Hakenkreuzen beschmiert, an einem LKW Spiegel abgerissen und an einem Kombi die Nummernschilder.

Auffällig ist, dass hier schon mehrfach legal geparkte Fahrzeuge beschädigt wurden. Sie gehören einem Bauhandwerker mit angemeldetem Nebenerwerb, der gegenüber mit seiner Familie wohnt. Der Kompagnon erwägt, eine Belohnung für Hinweise zur Erfassung der Täter auszusetzen.