"Das Geschäft ist vorübergehend geschlossen" heißt es nun schon seit Anfang April an der Pforte der "Salzgrotte" an der Karlstraße. Die Betreiberfamilie mit drei Kindern ist spurlos verschwunden. Foto: Vollmer

Rätsel um Donaueschinger "Salzgrotte". Kinder bleiben Schule fern. Kripo ermittelt. Ins Ausland abgesetzt?

Donaueschingen - Die Stadt  rätselt über den Verbleib einer Familie. Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln und vermuten sie im Ausland.

Schon in der griechischen Mythologie haftet Grotten Rätselhaftes an. Der Reihe geheimnisvoller Sagen kann nun auch Donaueschingen ein kleines, nicht weniger spannendes Kapitel beisteuern: Seit Anfang April ist die Türe versperrt, die erst seit 1. Dezember hinein in die Gesundheit verheißende Salzgrotte führte. "Das Geschäft ist vorübergehend geschlossen" heißt es auf einem Stück Papier an der Tür.

Papier ist bekanntlich geduldig, manch Donaueschinger nicht, der als Kunde der recht gut frequentierten Einrichtung auf einer Mehrfachkarte oder Gutschein sitzen bleibt. Schon kurz nach der Schließung gab es Gerüchte über eine Absetzung ins Ausland. Auf der anderen Seite wiederum stand die Aussage einer in Freiburg lebenden Bekannten, die auch den Hinweis an die Tür klebte, dass Geschäftsführer Hadi A. auf Reisen einen Herzinfarkt erlitten habe.

Auch geschäftliche Aktivitäten deuteten eher auf Expansion, denn auf das Türmen der Familie über Nacht. So stehen größere Tee-Lieferungen unberührt im Laden. Der Mann hatte sich sogar bei einem Makler über den Kauf einer Immobilie in der Stadt informiert. Auch Mietrückstände für die ehemaligen Drogerieräume soll es keine geben. Lediglich der Salzgrotten-Kette Solana, unter deren Name das Geschäft lief, schuldete er Geld, wie der Geschäftsführer bestätigt: nichts Ungewöhnliches bei einer Ladeneröffnung.

Das wortlose Fernbleiben der drei Kinder von Realschule und Gymnasium nach den Osterferien und eine offenbar Hals über Kopf verlassene Wohnung machten das Ganze dann doch zu einem Fall für die Polizei. Die Kripo ermittelt, ebenso die Staatsanwaltschaft. Informationen gibt es von dieser Seite keine, weil das Verfahren noch läuft. Nur so viel: die Familie gilt nicht als vermisst. Man geht auch hier wohl von einer Absetzung ins Ausland aus.

Die bestehenden Verträge machen die Situation vor Ort nicht einfach. Ohne Weiteres kann keiner die Nachfolge übernehmen. Und Solana möchte natürlich die Tonnen von Salz aus dem Himalaya und Einrichtungsgegenstände wiederhaben.