In der Waffel oder im Becher? Diese Frage hat Maria Spinazze wohl jedem in der Stadt einmal gestellt. Archivfoto: Saverino-Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Maria Spinazze mit 85 gestorben

Von Madlen Falke

Donaueschingen. Sie haben das leckere italienische Eis in die Donaustadt gebracht – Maria Spinazze und ihr Mann Gianni eröffneten 1962 die Eisdiele Venezia in der Käferstraße. Am vergangenen Samstag ist die Italienerin in ihrem Heimatort San Donà di Piave im Alter von 85 Jahren verstorben. Die Beerdigung findet am Donnerstag in der Stadt, die ganz in der Nähe von Venedig liegt, statt. Ihre Kinder Loredana und Guido, die heute das Eiscafé Rialto, das seit den 1980er-Jahren auf dem Max-Rieple-Platz zu finden ist, führen, waren mit ihrer Mutter bis zuletzt eng verbunden.

Erst vor drei Jahren hat sich die Rentnerin entschieden, wieder ganz nach Italien zurückzukehren. Gemeinsam mit ihren Kindern und Enkeln, die zur Winterzeit stets in Italien zu Hause sind, wohnte sie im eigenen Haus und wurde von einer Betreuerin unterstützt.

Aufgewachsen in der Region Vicenza, kam sie auf der Suche nach Arbeit nach Zürich, wo sie ihren späteren Mann, den Venezianer Gianni Spinazze, kennen lernte. Nach zehn Jahren in der Schweiz kamen sie Ende der 1950er-Jahre nach Deutschland. Zunächst versuchten sie in Überlingen Fuß zu fassen und landeten schließlich 1962 in Donaueschingen. Der gelernte Koch Gianni Spinazze ließ sich die Eiskonditorei von einem Freund zeigen, dessen Familie die Kunst des Eis-Machens in der vierten Generation ausübte. Mit der Überzeugung dies zu können, eröffnete das italienische Ehepaar so die erste Donaueschinger Eisdiele in der ehemaligen Schneiderei Friedrich. Und auch wenn später die Eisdiele am Max-Rieple-Platz eröffnet wurde, führten die Senior-Chefin und ihr Mann das Venezia weiter. Dort wurde bis zu seiner Aufgabe das Eis für das große Hauptgeschäft hergestellt. Das Rialto bleibt heute und morgen geschlossen.