Stephanie Gairing erhält von Hubert Herrmann ein Geschenk zum Dank für ihren aufschlussreichen Vortrag Foto: W. Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Stephanie Gairing informiert über ihren Aufenthalt in Afrika

Donaueschingen (wm). Von ihren Erfahrungen und Erlebnissen mit Land und Leuten während ihres siebenwöchigen Aufenthalts in Burundi berichtete Stephanie Gairing vor Mitgliedern der Kolpingfamilie und zahlreichen Gästen.

Burundi ist eines der kleinsten und ärmsten Länder Afrikas. In der Fläche entspricht es ungefähr Baden-Württemberg. Die Einwohnerzahl beträgt 10,6 Millionen. 46 Prozent sind jünger als 15 Jahre. Die Lebenserwartung liegt bei knapp 50 Jahren. Frauen haben sechs bis sieben Kinder. Die Kindersterblichkeit ist hoch. Auch sind 27 000 Kinder HIV infiziert.

Stephanie Gairing kam nach Burundi durch Einladung eines Priesters, den sie in ihrer Heimatgemeinde kennengelernt hatte und der in Freiburg studierte. 62 Prozent der Burundier sind katholisch und tief religiös. Sie nahm teil am Weltjugendtag in Gitega mit dem apostolischen Nuntius, wo sie als Vertreterin von Deutschland eine Rede halten musste und erlebte in einfach gebauten Kirchen Gottesdienste, die um so lebendigerer waren.

Eine Auswahl an Gesängen hatte sie mitgebracht und trug sie vor. Ansonsten lebte sie hauptsächlich auf dem Land, wo sie das Leben der ärmsten Bevölkerungsschichten erlebte. Familien leben in einem Raum, die Ernährung ist eintönig und besteht hauptsächlich aus Kartoffeln, Bohnen und Reis. Straßen gibt es kaum, man muss lange Fußwege in Kauf nehmen.

Sie war beeindruckt wie die Menschen mit ihrem einfachen Leben zurecht kommen und erlebte selbst, mit wie wenig man auskommen kann. Besonders fiel der Kontrast auf zwischen unserem hektischen Leben und der Ruhe der Burundier. Man ist geduldig und hat immer Zeit.

Ausgeprägt ist ein hohes Zusammengehörigkeitsgefühl nicht nur in der Familie. Jeder hilft jedem so gut er es kann. Der Reichtum besteht aus den Kindern, zum einen weil man sie als Geschenk Gotte betrachtet, zum andern weil sie die Altersversorgung bedeuten.

Die Zuhörer stellten interessierte Fragen, die geduldig beantwortet wurden. So wurde erklärt, dass der Konflikt zwischen Tutsi und Hutu immer noch besteht, aber beim einfachen Volk keine Bedeutung hat. Glaubenskonflikte zwischen verschiedenen Religionen gibt es nicht. Exporte sind minimal. Das Einkommen beträgt für die meisten ein Euro pro Tag. Eine Schulpflicht gibt es, aber die Schulen sind weit verstreut, oft sind die Wege zu lang und viel Kinder werden zu Hause zur Arbeit gebraucht.