"Der ergeifendste Abend meines Berufslebens." Eric Pauly wurde gestern Abend von Franz Wild als Oberbürgermeister vereidigt. Foto: Eich

OB-Vereidigung in den Donauhallen. Landrat bekennt sich in seiner Rede zum Klinikstandort Donaueschingen

Donaueschingen - Eric Pauly wurde am Freitagabend vereidigt und gab auch gleich eine Standordbestimmung: Eine ganz klare Absage erteilte er einer Schuldenpolitik. "Alles andere wäre unsolide."

Seine Vision für Donaueschingen 2030: "Ich sehe eine blühende Stadt, starke Stadtteile und eine vorbildlich abgeschlossene Konversion." Wichtig ist ihm dabei eine aktive Bürgerbeteiligung. Weitere große Herausforderungen sieht er im demografischen Wandel und der Konkurrenz der Regionen. Hier will er jedoch keinen Konkurrenzkampf zwischen den Kommunen, vielmehr müsse man zusammen den Schwarzwald-Baar-Kreis voranbringen. Für Donaueschingen gelte es, die Stärken zu bewahren und den Mut zu Veränderungen zu haben.

Eric Pauly nannte seine Vereidigung als den "ergreifendsten Abend meines Berufslebens". Das Wahlergebnis bedeutet ihm persönlich Rückenwind und ein großes Vertrauen, was für ihn auch eine Verpflichtung bedeutet. Ihm ist zudem die Offenheit der Stadt wichtig, und er sei in der kurzen Zeit in Donaueschingen angekommen. "Es ist nicht selbstverständlich, so offen, freundlich und nett aufgenommen zu werden."

Thorsten Frei: "Die besten Jahre kommen jetzt"

Eric Paulys Vereidigungsrede gingen teilweise sehr launige, teilweise ernste Worte verschiedener Redner voran. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Bernhard Kaiser machte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer den Auftakt. Sie zeigte sich überzeugt, dass Eric Pauly als Marathonläufer eine gute Kondition hat. Auch dass es viele Möglichkeiten geben werde, wo er Akzente setzen könne. Sie sicherte ihm die volle Unterstützung des Regierungspräsidiums zu.

Es folgte sein Vorgänger im Amt, Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei. "Die besten Jahre kommen jetzt", versicherte er Eric Pauly, und wenn dies einer wissen muss, dann er. Er verdeutlichte nochmals die wichtigsten kommunalen Besonderheiten: die Selbstverwaltung, ein starker Gemeinderat und ein starker Oberbürgermeister. Landtagsabgeordneter Leopold Grimm wünschte ihm zupackende Hände, mit denen er das Wohl der Stadt mehre. Eric Pauly sei nun der erste Unternehmer der Stadt und die Bürger seine Arbeitgeber.

Landrat Sven Hinterseh nannte Donaueschingen eine ganz besondere Perle im Landkreis, mit vielen wichtigen Einrichtungen, wie der Außenstelle des Landratsamtes und dem Klinikum. Dafür versprach er in den kommenden Jahren Millioneninvestitionen und bekannte sich zum Standort in Donaueschingen. Was durchaus als wichtiges Zeichen gewertet werden muss.

"Meine Familie und ich werden den Gemeinderat und Sie im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen", erklärte Christian zu Fürstenberg. Als Zeichen des Engagements nannte er beispielsweise das Reitturnier und die Sammlungen. Er hatte als Geschenk einige Verordnungen dabei, die seine Vorfahren im Fürstentum in Kraft setzten, und fügte mit Augenzwinkern hinzu, dass man diese doch prüfen sollte, ob sie nicht etwas einbringen könnten. So wurde 1802 die Hundesteuer eingeführt, verwendet wurde sie zur Finanzierung von Hebammen. Es gab auch eine Chausseegeldordnung, sozusagen eine Maut für die Donaueschinger Straßen.

Jürgen Roth in Vertretung für die Bürgermeister im Kreis hatte ebenfalls ein Geschenkkorb dabei. Darin waren eine fleißige Biene für 365 Arbeitstage im Jahr, eine Sturmhaube für all die Stürme im Amt, die da kommen werden, und ein Megafon. Er versicherte ihm auch, dass er und seine Amtskollegen für alle Fragen da seien, die er sonst nicht wagen würde, jemand anderem zu stellen. Und Gottfried Vetter für die Ortsvorsteher lud den neuen Oberbürgermeister ein, in jedem Teilort eine Ratssitzung zu besuchen.